Meinung

Makkabi: Ein historischer Sieg

TuS Makkabi gewinnt den Berliner Landescup und zieht als erster jüdischer Verein in die Hauptrunde des DFB-Pokals ein

von Ruben Gerczikow  08.06.2023 11:24 Uhr

Ruben Gerczikow Foto: Rina Gechtina

TuS Makkabi gewinnt den Berliner Landescup und zieht als erster jüdischer Verein in die Hauptrunde des DFB-Pokals ein

von Ruben Gerczikow  08.06.2023 11:24 Uhr

Ein Teil der Zuschauer war auf die Zäune gestürmt. Die Spieler wiederum rannten in Richtung der Auswärtskurve des Mommsenstadions. Es war der Moment im Landespokalfinale, als es für die Unterstützer von Makkabi Berlin kein Halten mehr gab. In der fünften Nachspielminute der Verlängerung sorgte Kiyan Soltanpour mit dem 3:1 gegen Sparta Lichtenberg für die endgültige Entscheidung.

Es war ein historischer Sieg: TuS Makkabi Berlin steht damit in der kommenden Saison erstmals in seiner Geschichte in der Hauptrunde des DFB-Pokals. Dabei lief der Samstagvormittag zunächst anders als geplant. Gerade einmal zwölf Minuten dauerte es, bis Lichtenberg, der erklärte Underdog, durch einen Elfmeter in Führung ging.

durchschlagskraft Auch wenn die erste Hälfte durchwachsen lief und es dem jüdischen Klub an Durchschlagskraft mangelte, sorgte das bei den blau-weißen Anhängern nicht für ein Stimmungstief.

Die jüdische Identität des Vereins ist nicht nur am Wappen erkennbar.

Mit Liedern wie »David Melech Israel« oder Makkabis-Torhymne »Mashiach« wurde das Team nach vorn geschrien. Die Fußballer von Makkabi zeichnen sich durch eine Vielzahl an Hintergründen aus – den Sieg errang eine echte »Multi-Kulti-Truppe«.

identität So sind die jüdischen Spieler im Team zwar in der Unterzahl, doch die jüdische Identität des Vereins ist nicht nur am Wappen erkennbar. Makkabi steht – 75 Jahre nach dem Verbot des Vorgängervereins Hakoah Berlin durch die Nationalsozialisten – deutschlandweit für Gemeinschaft, und das unabhängig von Religion, Nationalität oder Sexualität.

Mit diesem Selbstverständnis wird Makkabi als erster jüdischer Verein im DFB-Pokal spielen. Neben einer Startprämie von knapp 200.000 Euro winken dem Klub auch sportliche Highlights. Denn am 18. Juni wird der Gegner für dieses historische Spiel ausgelost. So könnten die Makkabäer beispielsweise gegen den Rekordpokalsieger FC Bayern München oder die lokalen Vereine Hertha BSC und Union Berlin spielen. Doch schon jetzt steht fest: Dieser Sieg am Wochenende war historisch.

Der Autor ist Publizist und lebt in Berlin. Jüngst erschien sein Buch »Wir lassen uns nicht unterkriegen« bei Hentrich & Hentrich.

Meinung

Der Internationale Strafgerichtshof und die Kampagne gegen Israel

Bei den Haftbefehlen gegen Netanjahu und Gallant geht es um Politik und nicht um Recht

von Volker Beck  21.11.2024

Meinung

Maria und Jesus waren keine Palästinenser. Sie waren Juden

Gegen den Netflix-Spielfilm »Mary« läuft eine neue Boykottkampagne

von Jacques Abramowicz  20.11.2024

Meinung

Jung, jüdisch, widerständig

Seit dem 7. Oktober 2023 müssen sich junge Jüdinnen und Juden gegen eine Welle des Antisemitismus verteidigen

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Medien

Ausweitung der Kampfzone

Die israelfeindlichen Täter haben die »NZZ« ganz bewusst zum Abschuss freigegeben. Ein Kommentar

von Nicole Dreyfus  19.11.2024

Nicole Dreyfus

Die UNRWA kann auf Zürich zählen

Die Regierung zahlt 380.000 Franken an das mit dem Hamas-Terror verbundene Palästinenserhilfswerk

von Nicole Dreyfus  15.11.2024

Michael Thaidigsmann

Borrells letztes Gefecht

Der scheidende EU-Außenbeauftragte fordert die Aussetzung des Assoziierungsabkommens der EU mit Israel. Damit dürfte er kläglich scheitern

von Michael Thaidigsmann  14.11.2024

Tobias Kühn

Wagenknechts rotbrauner Humus

Der israelbezogene und anti-imperialistische Antisemitismus ist Teil der Identität des BSW

von Tobias Kühn  14.11.2024

Sabine Brandes

Für einen Libanon ohne die Hisbollah

Es ist an der Zeit, dass die Libanesen Nein zum Einfluss einer Terrororganisation auf ihr Leben sagen

von Sabine Brandes  14.11.2024

Meinung

Patrick Bahners und die »Vorgeschichte« zu den Hetzjagden in Amsterdam

Daniel Schwammenthal über das Pogrom von Amsterdam und seine Bagatellisierung durch deutsche Journalisten

von Daniel Schwammenthal  13.11.2024