Die Zeichen verheißen nichts Gutes. 24 Jahre seit der ersten UN-Konferenz zu diesem Thema scheint der globale Klimaschutz immer noch in weiter Ferne – obwohl die Zeit immer knapper wird.
Dabei ist die Konferenz an sich eine sinnvolle Maßnahme: Wichtige Themen wie die globale Klimagerechtigkeit und konkrete Strategien zur Bewältigung der Klimakrise werden besprochen.
AUFWACHEN Endlich, so scheint es, wachen angesichts der drohenden Katastrophe immer mehr Staaten auf, nicht zuletzt dank der jüngsten globalen Proteste. Dennoch sind die meisten Experten pessimistisch. Die USA werden bald endgültig aus dem Abkommen ausgetreten sein, in Brasilien verfeuert Präsident Bolsonaro den Regenwald – und das deutsche Klimapaket wird von den Experten fast einstimmig als unzureichend bewertet.
Wir erkennen, dass der Wandel in
der Gesellschaft bei jedem Einzelnen
von uns beginnt.
Aber trotz aller Widrigkeiten sprießen auch Keime der Hoffnung: zum einen, weil die Konferenz dieses Jahr überhaupt stattfindet. Immerhin konnte Chile wegen interner Krisen nicht Gastgeber sein, aber Spanien schaffte es innerhalb kürzester Zeit, die Konferenz mit 24.000 Teilnehmern aus fast 200 Staaten zu realisieren.
Am wichtigsten ist: Die Proteste gehen weiter. Jahre der Apathie in der Politik haben uns Bürger erkennen lassen, dass wir in Sachen Klimaschutz bei den Politikern genau hinsehen müssen. Wir können es nicht mehr hinnehmen, dass unsere Zukunft so verspielt wird, und wir erkennen, dass der Wandel in der Gesellschaft bei jedem Einzelnen von uns beginnt.
BERESCHIT Dies sagen übrigens nicht nur die Klimaaktivisten. Das Judentum hat uns von Anfang an die Maßgeblichkeit des Naturschutzes gelehrt. In Bereschit machte Gott den Menschen zum Hüter der Erde, und nun ist es Zeit, dass wir dieser Aufgabe gerecht werden. Es ist Zeit, den Begriff Tikkun Olam in seiner Buchstäblichkeit zu nehmen.
Das heißt, dass es unsere Verantwortung ist, die Politik zur Rechenschaft zu ziehen. Sollte diese dennoch scheitern, so müssen wir in unserem eigenen Leben alles tun, um uns umwelt- und sozialgerecht zu verhalten. Also: Actuamos juntos! Handeln wir gemeinsam!
Die Autorin ist seit vielen Jahren im Umwelt- und Klimaschutz aktiv.