April, April, der macht was er will – dieser Spruch könnte auch das Motto der Vereinten Nationen (UN) sein. Nicht nur, dass die italienische Rechtsanwältin und offenkundige Israel-Hasserin Francesca Albanese als Berichterstatterin für den jüdischen Staat im UN-Menschenrechtsrat nominiert wurde. Nein, auch in der Frauenrechts-Kommission geht es drunter und drüber.
Obwohl das Regime im Iran für seine Menschenrechtsverletzungen bekannt ist, Frauen dort seit Ende der 70er-Jahre zum Kopftuchtragen gezwungen werden, ohne die Genehmigung ihres Ehemannes nicht reisen dürfen, Mädchen im Alter von 13 Jahren verheiratet werden und bei Missachtung jahrelange Gefängnisstrafen, Peitschenhiebe und die Todesstrafe drohen, sitzt der Iran jetzt genau in dem Gremium, das eigentlich Frauenrechte fördern soll.
Feminismus Ein schlechter Scherz? Leider nein. Warum die Bundesregierung, deren Ministerin Annalena Baerbock eine feministische Außenpolitik verspricht, und auch andere westliche Staaten nicht vehement dagegen vorgehen, bleibt ein Rätsel. Und es erschüttert weltweit das Vertrauen vieler Frauen in die Vereinten Nationen. Für sie fühlt sich diese Wahl wie ein Schlag ins Gesicht an.
Als Israelin, Jüdin, Frau und Mutter einer Tochter finde ich diese Entwicklungen besorgniserregend und frage mich, wie bei der Wahl auch mindestens vier europäische Staaten für das Mullah-Regime abstimmen konnten.
Wie man die UN weiter ernst nehmen soll? Gar nicht. Genau da liegt das nächste Problem: In Zukunft können sich bei dem Thema Israel und Frauenrechte alle, deren verqueres Weltbild sie bedient, auf die UN berufen, die ja eine respektable Institution sei, der man Glauben dürfe – anstatt den wirklich Betroffenen Frauen Gehör zu schenken. April, April, das ist in der Tat ein Scherz – wenn auch kein Guter.
Die Autorin ist freie Journalistin und pendelt zwischen Israel und Deutschland.