Vergangene Woche nutzte Salah Abdel-Shafi, der palästinensische Botschafter in Wien, seine 15 Minuten Redezeit im »Deutschlandfunk« ausgiebig für die Verharmlosung der Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023. Gefragt, ob er sich klar von der Terrororganisation und ihrem Kurs distanziere, antwortete der Diplomat mit »Nein«. Er tue das nur, falls die Hamas tatsächlich Zivilisten angegriffen habe, fügte Abdel-Shafi an. Das müsse erst noch geprüft werden.
Immerhin war der Mann ehrlich. In Österreich ist er seit Langem bekannt für seine Hamas-Sympathien, seine Verunglimpfungen Israels und seine Empathielosigkeit gegenüber den Opfern des 7. Oktober, insbesondere den mehr als 100 noch in Gaza festgehaltenen Geiseln und ihren Familienangehörigen.
Salah Abdel-Shafi hat sich in Österreich längst als seriöser Gesprächspartner der Medien disqualifiziert.
Um es klar zu sagen: Abdel-Shafi ist ein Terrorapologet mit Diplomatenpass. Für ihn ist an allem, aber wirklich allem, was gerade in Nahost schlecht läuft, Israel schuld. Der palästinensische Botschafter wendet die alte Formel »Die Juden sind unser Unglück« auf Israel an. Er schürt Hass auf den einzigen jüdischen Staat in der Welt und vergiftet den öffentlichen Diskurs in Österreich.
Die Menschen in Nahost sehnen sich nach einem Ende des Krieges. Doch jeder weiß: Dafür braucht es die Freilassung aller Geiseln und die Entwaffnung der Hamas. Dem Vertreter von Mahmud Abbas, dem vor 19 Jahren für eine bis heute andauernde fünfjährige Amtszeit gewählten Präsidenten der Palästinenserbehörde, geht es ganz offensichtlich nicht um ein Ende des Krieges. Es geht ihm um die Dämonisierung des jüdischen Staates.
Wegen seiner Weigerung, sich von den Hamas-Gräueltaten zu distanzieren, hat sich Salah Abdel-Shafi in Österreich längst als seriöser Gesprächspartner der Medien disqualifiziert. Spätestens nach seinem Interview im »Deutschlandfunk« sollte das auch in Deutschland der Fall sein.
Der Autor ist Präsident der Israelitischen Religionsgemeinschaft Österreich und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.