Einspruch!

Holt sie aus der Hölle raus

Sabine Brandes fordert, alles dafür zu tun, um auch die letzten verbliebenen Geiseln zu retten

von Sabine Brandes  13.02.2025 17:12 Uhr

Sabine Brandes Foto: privat

Sabine Brandes fordert, alles dafür zu tun, um auch die letzten verbliebenen Geiseln zu retten

von Sabine Brandes  13.02.2025 17:12 Uhr

Die Hölle ist dieser Tage allgegenwärtig. Mit jedem neuen Detail über die unvorstellbar grausamen Zustände, unter denen die Geiseln in Gaza leiden, wird klar, es gibt sie auf Erden. Jedes Mal, wenn eine Geiselbefreiung ansteht, ist die Anspannung in Israel kaum zu ertragen. Welche Familien können ihre Liebsten dieses Mal umarmen? Es ist das grausamste Rätselraten der Welt.

Dass die Hamas jetzt droht, die Freilassungen auszusetzen, bestätigt, welch höllische Terrororganisation sie ist. Und dann sind da jene, die der Hölle entkamen. Drei fast verhungerte Geiseln erschienen am Samstag, verängstigt und wackelig auf den Beinen. Die Jubelschreie blieben den Israelis beim Anblick ihrer gequälten Landsleute im Halse stecken. Vor Entsetzen schlugen sie die Hände vor Augen und Münder. »Sie sehen aus wie Holocaust-Überlebende«, hört man im ganzen Land.

US-Präsident Trump und der israelische Premier Benjamin Netanjahu müssen Druck auf die Hamas ausüben.

Doch jetzt braucht es mehr als nur Bekundungen, wie grausam die Hamas ist. 76 unschuldige Menschen sind noch immer in ihrer Gewalt – und schweben in akuter Lebensgefahr. Wie wir jetzt wissen, sitzen viele von ihnen seit 16 Monaten angekettet in nassen Tunneln, ausgehungert, gepeinigt und gefoltert. Noch können viele von ihnen gerettet werden. Doch sie haben keine Zeit mehr. Schon morgen könnten sie tot sein. Deshalb muss alles dafür getan werden, dass die nach Gaza verschleppten Menschen sofort freikommen.

US-Präsident Trump und der israelische Premier Benjamin Netanjahu müssen Druck auf die Hamas ausüben. Doch statt sich mit aller Macht für die Freilassung der Verschleppten einzusetzen, wähnt sich Netanjahu wegen des Prozesses gegen ihn selbst »in der Hölle«. Währenddessen sagt Trump, dass »die absolute Hölle losbrechen soll«, wenn die Hamas bis Samstagmittag nicht weitere Geiseln freilässt. Den markigen Sprüchen müssen jetzt Taten folgen, damit alle verbliebenen Geiseln auf einmal freikommen, der Krieg aufhört und diese Hölle ein für alle Mal endet.

brandes@juedische-allgemeine.de

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