Anna Staroselski

Freiheit und Autokratie

Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass Frieden und Demokratie nicht selbstverständlich sind, sondern verteidigt werden müssen

von Anna Staroselski  28.04.2022 09:23 Uhr

Anna Staroselski
Anna Staroselski Foto: Gregor Zielke

Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass Frieden und Demokratie nicht selbstverständlich sind, sondern verteidigt werden müssen

von Anna Staroselski  28.04.2022 09:23 Uhr

Die Schreckensbilder vom Krieg in der Ukraine lassen ganz Europa erstarren. Viele Juden in Deutschland betrifft dieser Krieg auch persönlich. Knapp die Hälfte von ihnen hat ukrainische Wurzeln oder gar Familie vor Ort.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs verteidigen die Ukrainer jedoch nicht nur ihre territoriale Integrität, sondern auch unsere westlichen Werte. Meinungsfreiheit, Selbstbestimmung, Weltoffenheit, Demokratie und Freiheitsrechte – das sind Werte, die Russland seinen Bürgern nicht garantiert, die in der Ukraine hingegen gelebt werden.

Brutalität Dieser verbrecherische Krieg ist mehrdimensional: Russland fühlt sich von den Demokratieprozessen der Nachbarstaaten, die sich gen Westen ausrichten und von Moskau distanzieren, bedroht. Nicht erst seit dem 24. Februar versucht Russland die pro-europäischen Entwicklungen in der Ukraine zurückzudrängen – seitdem allerdings mit besonderer Brutalität. Russland sehnt sich nach einer, wie einst, in politische Einflusssphären unterteilten Welt.

Wir sind es den Ukrainern schuldig, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die volle Unterstützung in ihrem Verteidigungskampf zu leisten.

Es handelt sich hierbei um einen Kampf von Autokratie versus Demokratie, von imperialistischem Machtstreben versus Staatensouveränität. Aus vielerlei Hinsicht sind wir es daher den Ukrainern schuldig, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um die volle Unterstützung in diesem Verteidigungskampf zu leisten.

Waffenlieferungen Konkret kann das nicht nur Solidaritätsbekundungen bedeuten, sondern muss auch die Lieferung von Waffen an die Ukraine beinhalten, mit denen sich das Land verteidigen kann. Am vergangenen Wochenende hat der Bundesparteitag der FDP einen klaren Beschluss zur Unterstützung der Souveränität und Selbstverteidigung der Ukraine gefasst. Unter anderem wurden die Lieferung schwerer Waffen, die Schaffung einer realen EU-Beitrittsperspektive, Verschärfungen der Sanktionen und das schnellstmögliche Ende der Energieabhängigkeit von Russland gefordert.

Das ist konsequent, wichtig und richtig. Denn dieser Krieg zeigt auch, dass Frieden und Freiheit leider nicht selbstverständlich sind, sondern es diese zu verteidigen gilt.

Die Autorin ist Mitglied der FDP.

Meinung

Die Universität Leipzig kuscht vor BDS-Anhängern

Die Absage eines Vortrags des Historikers Benny Morris legitimiert die Erpresserlogik israelfeindlicher Gruppen

von Chris Schinke  02.12.2024

Awi Blumenfeld

Staatstragende Zersetzung

Demokratisches Verständnis vortäuschen, um die Demokratie als Sprungbrett zu nutzen: das Beispiel Walter Rosenkranz

von Awi Blumenfeld  27.11.2024

Waffenstillstand

Echter Frieden herrscht erst, wenn die Hisbollah entwaffnet ist

Der Krieg ist vorerst gestoppt. Jetzt muss der iranische Einfluss im Libanon zurückgedrängt und die UN-Sicherheitsratsresolution 1701 umgesetzt werden

von Michael Thaidigsmann  27.11.2024

Meinung

Schluss mit dem Lamentieren - es ist Zeit zu handeln

Nach den Haftbefehlen gegen Netanjahu und Gallant reicht es nicht, den Lautstärkeregler hochzufahren. Konstruktive Vorschläge wären im Interesse Israels

von Michael Thaidigsmann  26.11.2024

Meinung

Wie rechtfertigt ihr euer Schweigen?

Am Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen erwähnen die meisten feministischen Organisationen die Jüdinnen in Hamas-Geiselhaft mit keinem Wort. Ein Kommentar von Sharon Adler

von Sharon Adler  25.11.2024

Meinung

Der Rubikon ist längst überschritten

Eine »globale Intifida« breitet sich auch im Westen aus. Es wäre an der Zeit, dass Regierungen klare rote Linien einziehen

von Jacques Abramowicz  25.11.2024

Meinung

Slowik muss sich an Golda Meir ein Vorbild nehmen

Die Polizeipräsidentin hat Juden zur Vorsicht vor arabischstämmigen Menschen gemahnt. Das ist das falsche Signal

von Sigmount A. Königsberg  25.11.2024

Boris Itkis

»No-Go-Areas« für Juden: Die Geschichte wiederholt sich

Schon vor 100 Jahren konnte der deutsche Staat nicht alle seine Bürger schützen

von Boris Itkis  25.11.2024

Ayala Goldmann

Nan Goldin: Gebrüll statt Kunst

Nach dem Eklat in der Neuen Nationalgalerie sollte Direktor Klaus Biesenbach zurücktreten

von Ayala Goldmann  25.11.2024