Nils Kottmann

Falsche Adresse, Frau Baerbock!

Nils Kottmann Foto: Marco Limberg

»Hunger nährt den Terror«, behauptet Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und drängt Israel darauf, noch mehr Hilfslieferungen für die leidende Zivilbevölkerung in den Gazastreifen zu lassen. So richtig die Forderung ist, so verkürzt ist die Begründung.

Die Massaker der Hamas wurden einer Umfrage zufolge schon von einem Großteil der Menschen im Gazastreifen bejubelt, bevor die Bodenoffensive überhaupt begonnen hatte. Es ist vor allem der Hass auf Juden, der den Terror nährt. Und den lernen Palästinenser spätestens dann, wenn sie in ein von der Hamas oder der Autonomiebehörde gekauftes Schulbuch gucken müssen.

Der Antisemitismus ist in Gaza so weit verbreitet, dass der Bundesverfassungsschutz sogar davor warnt, palästinensische Mitarbeiter deutscher NGOs nach Deutschland zu holen.

Deutschland schafft es nicht einmal, »israelkritische« Resolutio­nen der UN abzulehnen.

Umso erstaunlicher, dass Baerbock sich mit ihren Ratschlägen und Mahnungen vor allem an Israel wendet. Denn eigentlich ist die Hamas dafür verantwortlich, Frauen, Kinder, Männer und Alte mit Lebensmitteln zu versorgen – erst recht, nachdem die Terroristen mit ihren Massakern den Palästinensern diesen Krieg zugemutet haben. Und es sind gerade Frauen und Kinder, die Baerbock zufolge jetzt am meisten leiden: »Sie bekommen Essen zuletzt und sterben als Erste«, so die Außenministerin.

Die Hamas könnte das sofort verhindern. Sie hat einem libanesischen Regierungsvertreter zufolge in ihren Tunneln genug Vorräte gebunkert, um ihre rund 35.000 Terror-Kämpfer noch drei Monate lang zu versorgen. Doch es scheint, dass die Islamisten lieber bis zum bitteren Ende gegen Israel kämpfen, statt einem Palästinenser auch nur ein Gramm Mehl abzugeben.

All das könnte Annalena Baerbock zur Sprache bringen. Doch Deutschland schafft es nicht einmal, »israelkritische« Resolutio­nen der UN abzulehnen, die den Terror der Hamas klar verurteilen. Das ist schade, auch für die Menschen in Gaza, die unter dem Regime der Islamisten leiden müssen.

kottmann@juedische-allgemeine.de

Israel und der Chefankläger

Das Tischtuch ist zerschnitten

Karim Khan triumphiert. Doch nach der Ausstellung der Haftbefehle ist ihm eine Untersuchung in Gaza verwehrt

von Michael Thaidigsmann  21.11.2024

Meinung

Der Internationale Strafgerichtshof und die Kampagne gegen Israel

Bei den Haftbefehlen gegen Netanjahu und Gallant geht es um Politik und nicht um Recht

von Volker Beck  21.11.2024

Meinung

Maria und Jesus waren keine Palästinenser. Sie waren Juden

Gegen den Netflix-Spielfilm »Mary« läuft eine neue Boykottkampagne

von Jacques Abramowicz  20.11.2024

Meinung

Jung, jüdisch, widerständig

Seit dem 7. Oktober 2023 müssen sich junge Jüdinnen und Juden gegen eine Welle des Antisemitismus verteidigen

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Medien

Ausweitung der Kampfzone

Die israelfeindlichen Täter haben die »NZZ« ganz bewusst zum Abschuss freigegeben. Ein Kommentar

von Nicole Dreyfus  19.11.2024

Nicole Dreyfus

Die UNRWA kann auf Zürich zählen

Die Regierung zahlt 380.000 Franken an das mit dem Hamas-Terror verbundene Palästinenserhilfswerk

von Nicole Dreyfus  15.11.2024

Michael Thaidigsmann

Borrells letztes Gefecht

Der scheidende EU-Außenbeauftragte fordert die Aussetzung des Assoziierungsabkommens der EU mit Israel. Damit dürfte er kläglich scheitern

von Michael Thaidigsmann  14.11.2024

Tobias Kühn

Wagenknechts rotbrauner Humus

Der israelbezogene und anti-imperialistische Antisemitismus ist Teil der Identität des BSW

von Tobias Kühn  14.11.2024

Sabine Brandes

Für einen Libanon ohne die Hisbollah

Es ist an der Zeit, dass die Libanesen Nein zum Einfluss einer Terrororganisation auf ihr Leben sagen

von Sabine Brandes  14.11.2024