Meinung

Endlich ein Neuanfang

Die Neuausrichtung der Ausbildung nichtorthodoxer Rabbinerinnen und Kantoren ist ein Anlass zur Freude

von Ayala Goldmann  28.02.2024 12:44 Uhr Aktualisiert

Ayala Goldmann, Redakteurin der »Jüdischen Allgemeinen« Foto: Ayala Goldmann

Die Neuausrichtung der Ausbildung nichtorthodoxer Rabbinerinnen und Kantoren ist ein Anlass zur Freude

von Ayala Goldmann  28.02.2024 12:44 Uhr Aktualisiert

Es sollte ein Anlass zur Freude sein für alle nichtorthodoxen Rabbinerinnen und Rabbiner in Deutschland – und ein Zeichen, dass die Ära von Walter Homolka endgültig zu Ende geht. Der Zentralrat der Juden richtet eine neue Stiftung für die Rabbiner- und Kantorenausbildung ein. Die bisherigen Ausbildungsstätten, das Abraham Geiger Kolleg und das Zacharias Frankel College, sollen abgelöst werden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Zur Erinnerung: Rabbiner Homolka, Professor an der Universität Potsdam, hatte die beiden Rabbinerseminare dominiert, durch Machtmissbrauch in Verruf gebracht und schließlich noch die Jüdische Gemeinde zu Berlin mit ins Boot geholt – nach Ansicht von Kritikern ein Schachzug, um den Einfluss von Rabbinern zu sichern, die bis zuletzt als seine Anhänger galten.

Doch genau hier liegt das Problem. Die Vorsitzende der Allgemeinen Rabbinerkonferenz (ARK), Rabbinerin Elisa Klapheck, hat den Schritt des Zentralrats begrüßt, doch hinter den Kulissen brodelt es. Und natürlich schießt auch die Jüdische Gemeinde zu Berlin wieder einmal quer. Wegen der vom unabhängigen Gericht beim Zentralrat für illegal erklärten Gemeindewahl zur Repräsentantenversammlung im Sommer 2023 hat der Dachverband der Gemeinde soeben für ein Jahr die Stimmrechte in allen Gremien entzogen. Dass unter solchen Umständen keine gemeinsame Rabbinerausbildung von Zentralrat und Berliner Gemeinde möglich ist, steht außer Frage.

Ebenso klar ist, dass völlig in den Hintergrund gerückt ist, worum es eigentlich geht: um die Ausbildung junger Rabbinerinnen und Rabbiner sowie Kantorinnen und Kantoren, die vielleicht kreativere Ideen haben werden als manch einer, der heute ein Amt innehat – und um die Zukunft des nichtorthodoxen Judentums in Deutschland.

Angesichts des wachsenden Antisemitismus und Mitgliederschwunds in den Gemeinden sollten die liberalen und konservativen Rabbiner an kommende Generationen denken, an einem Strang ziehen und die Vergangenheit endlich hinter sich lassen.

goldmann@juedische-allgemeine.de

Hinweis: In der ursprünglichen Fassung des Kommentars waren nur Rabbinerinnen und Rabbiner, nicht aber Kantorinnen und Kantorinnen erwähnt, die ebenfalls weiter ausgebildet werden sollen. Dies wurde nun ergänzt.

Meinung

Israel braucht einen neuen Plan

Die Zweifel sind zur Gewissheit geworden: Einen vollständigen militärischen Sieg über die Hamas wird es nicht geben

von Joshua Schultheis  23.01.2025

Meinung

Kennen Sie Abed Hassan?

Medien feiern den Berliner als »deutsche Stimme aus Gaza«, dass er den Terror der Hamas verharmlost, scheint sie nicht zu stören

von Susanne Stephan  23.01.2025 Aktualisiert

Meinung

Trump und Israel: Eine unbequeme Wahrheit

Der designierte 47. US-Präsident hat noch vor Amtsantritt mit seiner Nahostpolitik der maximalen Abschreckung und Härte mehr in Israel und Gaza erreicht als die Biden-Administration und die Europäer in den vergangenen 13 Monaten

von Philipp Peyman Engel  21.01.2025 Aktualisiert

Meinung

Wenn Freunde peinlich werden

Das Auswärtige Amt hat einem deutsch-israelischen Stand bei der Frankfurter Buchmesse eine Absage erteilt. Ein Armutszeugnis für Außenministerin Baerbock, findet unsere Redakteurin Ayala Goldmann

von Ayala Goldmann  21.01.2025 Aktualisiert

Kommentar

Trump 2.0 wird den Nahen Osten erneut verändern

Carsten Ovens erläutert Chancen und Risiken der künftigen US-Außenpolitik

von Carsten Ovens  21.01.2025

Kommentar

Bleibt stark, Emily, Romi und Doron!

Die drei jungen Frauen sind endlich in Israel. Emily Damari gab nach ihrer Freilassung ein Zeichen, das ihren Schmerz zeigt – aber viel mehr noch ihre Kraft

von Katrin Richter  19.01.2025

Meinung

Verrat an Frauen und an der Mitmenschlichkeit

Wie viele Fälle sadistischer Gewalt müssen noch nachgewiesen werden, damit die Welt endlich Mitgefühl mit den Opfern des 7. Oktober zeigen kann?

von Sarah Maria Sander  19.01.2025

Kommentar

Warum bejubelt ihr den Terror, statt euch über Frieden zu freuen?

Ein Kommentar von JA-Chefredakteur Philipp Peyman Engel über die israelfeindlichen Demonstrationen in Berlin-Neukölln nach Verkündung der Gaza-Waffenruhe

von Philipp Peyman Engel  17.01.2025

Meinung

Die linke Tour der Alice Weidel

Mit ihren Aussagen zu Adolf Hitler im Gespräch mit Elon Musk hat die AfD-Chefin erneut ihre Inkompetenz bewiesen

von Michael Thaidigsmann  17.01.2025