Rückblick auf die vergangenen Tage: Irans Außenminister Sarif schaute auf Einladung Frankreichs kurz auf dem G7-Gipfel in Biarritz vorbei. Dass es dabei um den Atomdeal ging, liegt auf der Hand. Gleichzeitig griff Israel Hamas-Stellungen in Gaza sowie präventiv Stellungen der palästinensischen Al-Quds-Brigaden und der Hisbollah in Syrien und im Libanon an.
Diese vom Iran finanzierten Terror-Organisationen hatten Angriffe mit Drohnen auf Nordisrael geplant. Selbst Medien, die sich ansonsten nicht für proisraelische Propaganda stehen, schwiegen angesichts dessen. Das ist verdächtig.
Der einzige Akteur, der sich umgehend lautstark zu Wort meldete und dabei selbst den Angaben seiner eigenen Handlanger widersprach, war Teheran: Unschuldig wie immer. Noch verdächtiger.
ATOMDEAL Frankreichs Präsident Macron wollte den G7-Gipfel nutzen, um zwischen den USA und dem Iran in Sachen Atomdeal zu vermitteln. Doch wie würdigt der Iran französische Diplomatie? Selbst ein Überraschungsbesuch wird geplant.
Die gleichzeitig geplanten Angriffe der Al-Quds Brigaden und der Hisbollah können somit unmöglich Zufall sein. Teheran sendet seinen Außenminister zum G7-Gipfel als Zeichen »friedlicher Bemühungen«. Um die eigene Position zu untermauern, werden aber Angriffe auf Israel geplant, die das Land in einen Krieg ziehen sollen. Israel steht dann öffentlich wieder als Täter da, und der Iran kann sich als unschuldige Schutzmacht missverstandener »Friedenskämpfer« im Libanon, im Gaza-Streifen und in Syrien gerieren.
So will Teheran die Welt von seinen friedlichen atomaren Absichten überzeugen. Zu verdächtig. Hoffen wir, dass dies auch Irans Außenminister in Biarritz erklärt wurde. Diplomatie geht anders.
Der Autor ist Jurist und Politikberater in Berlin.