Sie winkt in die Kamera und sagt so viel mehr dabei - über ihre Zukunft, über die 15 Monate, die hinter ihr liegen: Emily Damari, eine der drei jungen Frauen, die am Sonntagnachmittag aus den Händen der Terrororganisation Hamas freigelassen wurde – im Rahmen des Waffenstillstands. Nicht etwa, weil die Terroristen der Hamas eine nette »militante Organisation«, gar »Kämpfer« wären.
Wer das fälschlicherweise bislang angenommen hat, aus welchen unvorstellbaren und unmenschlichen Gründen auch immer, musste sich nur die letzten Bilder von Romi, Doron und Emily ansehen, bevor und während sie in die weißen Autos des Roten Kreuzes eingestiegen sind.
Selbst in dem Moment ihrer vereinbarten Befreiung, umringt von Hamas-Terroristen – von vermummten, grölenden Männern mit in die Luft gehaltenen Waffen – mussten sich die drei Frauen noch ihren Weg durch diese Massen bahnen. Verstörende Bilder voller Gewalt und Hass.
Überall standen unzählige Hamas-Anhänger, die gaffen wollten, wie die drei Frauen in die Autos stiegen. Sie standen sogar auf den neutral gekennzeichneten Autos mit erkennbarem Schweizer Kennzeichen.
Rund eine halbe Stunde später waren die drei jungen Frauen wieder zurück in Israel. Sie trafen anschließend ihre Mütter – ihre Freunde jubelten währenddessen live im Fernsehen. Emily, Romi und Doron sie sind jetzt wieder zu Hause.
Wie die kommenden Wochen, Monaten Jahre werden, das weiß niemand. Aber: Emily gab am Sonntag ein Zeichen, das ihren Schmerz zeigt, das ihre Kraft zeigt: Auf dem Foto mit ihrer Mutter war ihre winkende Hand zu sehen - zwei mittlere Finger fehlten, abgerissen am 7. Oktober 2023, wie es israelische Medien berichteten, beim Kampf mit Hamas-Terroristen. Sie mögen nicht mehr an ihrer Hand sein, aber Emily lebt, sie gibt zu erkennen: Es geht weiter, ich lebe mein Leben, ich bin stärker.
Bleibt stark, Emily, Doron und Romi – über den Tag, an dem alle Geiseln endlich befreit sind, hinaus.