Künftig wird es zwei neue Minerva-Forschungszentren in Israel geben. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan (CDU), verkündete während ihres Besuches in Israel die Gewinner der Ausschreibungen für die weiteren Zentren. Die Ministerin traf auch mit ihren israelischen Amtskollegen Gideon Saar (Bildung) und Daniel Herschkowitz (Wissenschaft und Technologie) zusammen. Gemeinsam mit Martin Stratmann, dem Geschäftsführer der Minerva-Stiftung, stellte Schavan in Jerusalem die Sieger vor. Das Thema des Wettbewerbs lautete: »Leben unter extremen Bedingungen«.
Den Zuschlag bekamen Oded Aharonson und sein Team vom Weizmann-Institut in Rechowot. Das dortige Minerva-Zentrum wird die geologischen Rahmenbedingungen des Lebens auf der Erde und die geochemischen Prozesse, die für dessen Entstehung erforderlich sind, erforschen. Es geht der Frage nach, inwiefern sich die geologischen Umstände, unter denen einst Leben entstanden ist, von den heutigen Bedingungen unterscheiden.
Demokratie Das zweite neue Zentrum stellt demokratische Grundwerte in den Mittelpunkt und will der Frage nachgehen, wie belastbar das Recht unter extremen Bedingungen ist. Das Forschungsanliegen, Rechtsstaatlichkeit in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten, stellt eine Herausforderung für alle demokratisch verfassten Länder dar. Eli Salzberger von der Universität Haifa und sein Team sowie Forscherkollegen von der Universität Hamburg werden dabei ländervergleichend forschen.
Schavan ist überzeugt, dass das Zentren-Programm weiterhin zur erfolgreichen Zusammenarbeit deutscher und israelischer Wissenschaftler und Institutionen beitragen wird: »Es wird die Vielfalt unserer Kooperation in Wissenschaft und Forschung in beiderseitigem Interesse voranbringen. Und es wird die Position der Hochtechnologieländer Deutschland und Israel im globalen Innovationswettbewerb stärken.«
Die Minerva-Stiftung GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Max-Planck-Gesellschaft und fördert die deutsch-israelische Kooperation in der Wissenschaft. Sie hat an israelischen Universitäten und am Weizmann-Institut bereits 30 Minerva-Zentren eingerichtet, an denen deutsche und israelische Wissenschaftler in allen Disziplinen zusammenarbeiten.