»Schucki, schucki, schucki«, ruft der Mossad-Agent seinem Chef zu, der in einem tunesischen Gefängnis schmachtet. Der will eigentlich gar nicht befreit werden, zumindest nicht heute, denn am Abend ist ja ein Kostümfest geplant im Gefängnis.
Die Befreiung findet dann doch statt, geht allerdings gehörig schief, und Mossad-Agent Guy Moran (Tsahi Halevi, der durch die israelische Agentenserie Fauda berühmt wurde) muss den Geheimdienst verlassen und sich als Wärter einer Hüpfburg für Kinder verdingen, bis eine schöne CIA-Agentin (gespielt von Efrat Dor) auf den Plan tritt und er mit ihr zusammen nicht nur den entführten amerikanischen Multimilliardär Satelberg befreien, sondern auch die Abschaltung aller acht Milliarden Handys weltweit verhindern muss.
Klischees Zwei Stunden lang werden in dem neuen israelischen Film Mossad, der nun in den deutschen Kinos läuft, alle aus James-Bond-Filmen hinlänglich bekannten Register gezogen und diverse Klischees aus der Spionagewelt aufs Korn genommen. Zwar erinnert der Vorspann eher an eine Slapstick-Version von Pippi Langstrumpf und die Seeräuber, anschließend wird es aber etwas geistreicher.
Gnadenlos zieht der Film zwei Stunden lang den Mossad und die Mythen, die ihn umranken, durch den Kakao. Die Bösen entpuppen sich am Ende zwar als die eigenen Leute. Aber bös’ gemeint hatten sie es ja eigentlich nicht und werden deshalb – schucki, schucki, schucki – wieder in den Kreis der Mossad-Familie aufgenommen.
Remake Der Streifen ist ein alles in allem gelungenes Remake der legendären amerikanischen Agentenkomödie Die nackte Kanone mit Leslie Nielsen in der Hauptrolle aus dem Jahr 1988 – auch wenn es von dieser selbst bereits zwei Fortsetzungen (Die nackte Kanone 2 1/2 und Die nackte Kanone 33 1/3) gab. Regisseur Alon Gur Arye verpflichtete den Macher der Nackten Kanone, seinen US-Kollegen David Zucker, als Berater für die Dreharbeiten von Mossad. Geschadet hat das dem Niveau des Films sicher nicht.
In Israel kam die Komödie zum Start vor rund einem Jahr gut an. Allein in den ersten Tagen strömten mehr als 30.000 Menschen in die Kinos – für das kleine Land ein Besucherrekord. Viele der Gags zünden auch in der deutschen Synchronfassung. Der Zuschauer wird gut unterhalten. Wer allerdings Tiefgang und Hintergründiges aus der Welt der israelischen Geheimagenten erwartet, der ist bei Mossad im falschen Film.