Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste veröffentlicht am Dienstag einen wissenschaftlichen Sammelband zum »Kunstfund Gurlitt«. Er bündelt den aktuellen Stand der Forschung zu den rund 1500 Kunstwerken der sogenannten Sammlung Gurlitt, teilte die Stiftung am Montag in Magdeburg mit.
Im November 2013 war bekanntgeworden, dass in einer Münchner Wohnung der »Schwabinger Kunstfund« von Cornelius Gurlitt beschlagnahmt worden war. Der mittlerweile Verstorbene war der Sohn von Hildebrand Gurlitt. Dieser war als Kunsthändler unter anderem Einkäufer für Adolf Hitlers geplantes »Führermuseum« in Linz.
Eigentümer »Mit jedem Kunstwerk, das wir als NS-verfolgungsbedingt entzogen identifizieren und für das eine gerechte und faire Lösung mit den ursprünglichen Eigentümern oder deren Nachkommen gefunden wird, können wir ein wenig zu historischer Gerechtigkeit beitragen«, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Die aktuelle Publikation sei kein Schlusspunkt der Aufarbeitung des NS-Kunstraubs, sondern ein Ausgangspunkt für weitere Forschung.
Der wissenschaftliche Stiftungs-Vorstand Gilbert Lupfer begrüßte die Bereitstellung unveröffentlichter Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern, die bereits zur Aufklärung des Kunstfundes beigetragen hatten.
Man wisse gut sechs Jahre nach Bekanntwerden des Fundes beispielsweise sehr viel mehr über die Kunstverschiebungen im besetzten Frankreich oder in den Niederlanden als zuvor, so Lupfer. kna