Zu Dieter Hallervordens viel kritisiertem Video über den Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas in Gaza hat sich nun auch der Zentralrat der Juden zu Wort gemeldet. Ein Sprecher bezeichnete das Gedicht im Video als »wirr« und »fragwürdig«, wie er der Deutschen Presse-Agentur schrieb.
»Der Vortrag des sogenannten Gedichtes, der Text sowie die weiteren Einlassungen von Herrn Hallervorden sind so wirr und fragwürdig, dass wir von einer weitergehenden thematischen Stellungnahme absehen.«
Im dreiminütigen Video, das Hallervorden am Dienstag auf Instagram und Facebook gepostet hatte, spricht er in einem Gedicht im Zusammenhang mit Israels Politik von Apartheid und Völkermord. Es handelt sich dabei um alte Verschwörungstheorien über den jüdischen Staat, die seit vielen Jahren immer wieder von Israelhassern verbreitet werden.
Das Gedicht schrieb er gemeinsam mit dem umstrittenen Liedermacher und ehemaligen Bundestagsabgeordneten der Linken, Diether Dehm. Zur Untermalung seiner Aussagen nutze Hallervorden auch Propagandavideos der Hamas und Ausschnitte des katarischen Nachrichtensenders Al-Jazeera. Er bezeichnete sein Video als »Aufruf zu Frieden«.
So sagt er konkret etwa über einen Vater aus Gaza, dessen Kind getötet wurde: »Soll ich diesem Vater empfehlen, so cool wie ein Talkgast zu sein, sich bloß in keinem Wort zu verfehlen, das antisemitisch erscheint?«
Täter-Opfer-Umkehr
Über die deutsche Politik sagt er: »Sie geloben Apartheid die Treue, von Ampel bis AfD.« Auch Waffenlieferungen an Israel kritisiert er und fragt: »Und das soll kein Völkermord sein?«
Israel wurde auch in diesen Krieg hineingezogen. In Gaza kämpfen die Streitkräfte (IDF) gegen die Hamas, um weitere Massaker im Stil des 7. Oktober, die die Terrorgruppe bereits angedroht hat, zu verhindern und die Bevölkerung Israels zu schützen. Auch sollen die Geiseln befreit werden.
Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, hatte Hallervorden am Mittwoch auf X (ehemals Twitter) kritisiert. Er warf ihm vor, im Video kein anti-israelisches Klischee auszulassen und eine Täter-Opfer-Umkehr zu betreiben. dpa/ja