Als einen »Zeitzeugen mit der Kraft zu Offenheit und Verständigung« ehrt die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) am Sonntag in Weimar den israelischen Schriftsteller Tuvia Rübner mit ihrem diesjährigen Literaturpreis. »Tuvia Rübner und sein Werk sind ein Anwalt für das Leben, die Menschenrechte, die Freiheit und den Frieden«, so der Vorsitzende der KAS und ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering.
poet und übersetzer Tuvia Rübner wurde 1924 in Pressburg/Bratislava geboren. Als 17-Jähriger konnte er in letzter Minute vor den Deutschen ins damalige britische Mandatsgebiet Palästina entkommen. Seine Familie wurde in Auschwitz ermordet. In Eretz Israel arbeitete Rübner zunächst als Schafhirte in einem Kibbuz und schrieb nebenher Poeme, zuerst in Deutsch, später auf Iwrit. Insgesamt sieben Gedichtbände hat er publiziert. Einen Namen machte sich Rübner, der bis 1992 an der Universität Haifa Literaturwissenschaften lehrte, auch als Übersetzer. Er übertrug Werke unter anderem von Goethe, Kafka und Celan ins Hebräische und Schriften des Nobelpreisträgers Schmuel Josef Agnon ins Deutsche.
Der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung wird seit 1993 verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Sarah Kirsch, Günter de Bruyn, Thomas Hürlimann, Hartmut Lange, Louis Begley, Herta Müller, Wulf Kirsten, Daniel Kehlmann, Ralf Rothmann, Uwe Tellkamp, Cees Nooteboom und Arno Geiger. Die Auszeichnung ist mit 15.000 Euro dotiert. ja