Berlin

Yasemin Shooman verlässt Jüdisches Museum

Yasemin Shooman Foto: Ernst Fesseler

Die Historikerin Yasemin Shooman (39), Leiterin der Akademieprogramme des Jüdischen Museums Berlin, wechselt zum Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM) in Berlin. Ab dem 1. September übernimmt sie dort als Wissenschaftliche Geschäftsführerin die Leitung des Wissenschaftsbereichs. Das teilte das Jüdische Museum Berlin am Dienstag mit.

Die kommissarische Leitung der Akademieprogramme soll Signe Rossbach (47) übernehmen, die seit dem Jahr 2000 im Jüdischen Museum Berlin tätig ist und seit 2010 als Kuratorin die kulturellen Veranstaltungsprogramme des Museums gestaltet.

Die Akademie habe sich »zu einer in Deutschland einzigartigen Plattform« für Debatten über religiöse Vielfalt, Partizipation und Zusammenleben entwickelt.

Martin Michaelis, geschäftsführender Direktor des Jüdischen Museums Berlin, sagte: »Yasemin Shooman hat mit dem Aufbau der Akademieprogramme in den vergangenen sechs Jahren Pionierarbeit geleistet und die Akademie als Ort der Wissenschaft und des Austauschs etabliert. Für diese herausragende Arbeit danken wir ihr sehr! Gerade in Zeiten eines erstarkten Rechtspopulismus ist uns wichtig, diese Arbeit als integralen Bestandteil des Jüdischen Museums Berlin fortzuführen.«

Nach anhaltender Kritik an der Leitung des Museums, unter anderem auch durch den Zentralrat der Juden in Deutschland, war Museumsdirektor Peter Schäfer (76) Mitte Juni dieses Jahres von seinem Amt zurückgetreten. Der emeritierte Judaistik‐Professor hatte das Museum seit September 2014 geleitet. Ein Nachfolger wird derzeit gesucht.

Schwerpunkte Mit der 2012 eröffneten W. Michael Blumenthal Akademie vis-à-vis dem Hauptgebäude hatte das Jüdische Museum Berlin seine inhaltlichen Schwerpunkte erweitert. Die Historikerin und Rassismusforscherin Shooman hatte die Akademieprogramme, einen neu geschaffenen Bereich des Museums, seit dem 1. Mai 2013 geleitet. Dabei verantwortete sie die Programme »Migration und Diversität« sowie das »Jüdisch-Islamische Forum«.

In der Pressemitteilung wurde W. Michael Blumenthal, Gründungsdirektor des Museums und zugleich Namensgeber der Akademie, zitiert: »Das Jüdische Museum Berlin ist prädestiniert dafür, sich mit den wichtigen Fragen, die mit dem Verhältnis von Mehrheit und Minoritäten zusammenhängen, zu beschäftigen und auf die Akzeptanz von gesellschaftlicher Vielfalt hinzuarbeiten«, so Blumenthal.

Als nächste Veranstaltung der Akademie wurde die W. Michael Blumenthal Lecture am 17. Oktober angekündigt.

Nach Angaben des Jüdischen Museums hat sich die Akademie »zu einer in Deutschland einzigartigen Plattform für Debatten über religiöse Vielfalt, Partizipation und das Zusammenleben in der pluralen Gesellschaft entwickelt«.

Kritische Diskursanalyse Als nächste Veranstaltung der Akademie wurde die W. Michael Blumenthal Lecture am 17. Oktober angekündigt. Gast ist die Sprachwissenschaftlerin und Mitbegründerin der Kritischen Diskursanalyse, Ruth Wodak von der Lancaster University/ Universität Wien. In ihrem Vortrag behandelt sie die Enttabuisierung rechtspopulistischer Diskurse in Europa.

Die W. Michael Blumenthal Lecture, in der jeweils ein international renommierter Wissenschaftler über ein gesellschaftspolitisch aktuelles Thema spricht, wurde 2017 zu Ehren des Gründungsdirektors des Jüdischen Museums Berlin ins Leben gerufen.  ja

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  14.01.2025

Leipzig

»War is over« im Capa-Haus

Das Capa-Haus war nach jahrzehntelangem Verfall durch eine bürgerschaftliche Initiative wiederentdeckt und saniert worden

 14.01.2025

Debatte

»Zur freien Rede gehört auch, die Argumente zu hören, die man für falsch hält«

In einem Meinungsstück in der »Welt« machte Elon Musk Wahlwerbung für die AfD. Jetzt meldet sich der Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zu Wort

von Anna Ringle  13.01.2025

Krefeld

Gütliche Einigung über Campendonk-Gemälde

An der Einigung waren den Angaben nach die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), das Land NRW und die Kulturstiftung der Länder beteiligt

 13.01.2025

TV

Handgefertigte Erinnerung: Arte widmet Stolpersteinen eine Doku

Mehr als 100.000 Stolpersteine erinnern in 30 Ländern Europas an das Schicksal verfolgter Menschen im Zweiten Weltkrieg. Mit Entstehung und Zukunft des Kunstprojektes sowie dessen Hürden befasst sich ein Dokumentarfilm

von Wolfgang Wittenburg  13.01.2025

Mascha Kaléko

Großstadtdichterin mit sprühendem Witz

In den 20er-Jahren war Mascha Kaléko ein Star in Berlin. Die Nazis trieben sie ins Exil. Rund um ihren 50. Todestag erleben die Werke der jüdischen Dichterin eine Renaissance

von Christoph Arens  13.01.2025

Film

»Dude, wir sind Juden in einem Zug in Polen«

Bei den Oscar-Nominierungen darf man mit »A Real Pain« rechnen: Es handelt sich um eine Tragikomödie über das Erbe des Holocaust. Jesse Eisenberg und Kieran Culkin laufen zur Höchstform auf

von Lisa Forster  13.01.2025

Sehen!

»Shikun«

In Amos Gitais neuem Film bebt der geschichtsträchtige Beton zwischen gestern und heute

von Jens Balkenborg  12.01.2025

Omanut Zwillenberg-Förderpreis

Elianna Renner erhält Auszeichnung für jüdische Kunst

Die Schweizerin wird für ihre intensive Auseinandersetzung mit Geschichte, Biografie und Politik geehrt

 12.01.2025