Lesetipp

Wissen für Babys

Klar und ohne Schnörkel: Cover des Bilderbuchs Foto: lichtig

Die Juden in Deutschland haben ihre Koffer ausgepackt. In den größeren Städten werden jüdische Kindergärten eingerichtet, mancherorts gibt es auch jüdische Schulen. Damit ein jüdisches Kind dahin gelangen kann, muss in den Familien Vorarbeit geleistet werden. Einfallsreichtum und Geschick sind gefragt.

Mehr als dankbar wird daher die berühmte jiddische Mamme für ihr Kind oder für ihre Enkel zu dem wunderschönen ersten jüdischen Bilderbuch greifen, das Nea Weissberg in ihrem Lichtig Verlag gerade auf den Markt gebracht hat. Auf acht Doppelseiten, auf starkem, abwaschbarem Karton, stellt sie mit klaren Bildern eine Auswahl jüdischer Gegenstände vor, die ein jüdisches Kind im Laufe seines ersten und zweiten Lebensjahres erleben dürfte.

Kabbala Die ersten beiden Abbildungen zeigen Tallit und Kippa, beide markiert mit einem Magen David, der mit seinen vielfarbigen sechs Seiten als Nächstes fröhlich grüßt. Der Schabbat nimmt vier Seiten ein: Auf grünem und gelbem, beigem und rosa Hintergrund präsentieren sich Kidduschbecher, Schabbatleuchter und Challa. Auch zwei weitere jüdische Feiertage sind vertreten: Pessach in Gestalt eines gedeckten Sedertellers und eines Kartons mit Mazzot, dem sich die Chanukkia und der Dreidel anschließen. Den Abschluss bilden ein rotes Kabbala-Armband, die Chuppa und eine Mesusa.

Für in jüdischen Dingen Unerfahrene gibt es ein Glossar – eher ungewöhnlich für ein Bilderbuch. Aber es ist durchaus sinnvoll, am Ende die Begriffe noch einmal aufzugreifen und zu erklären.

Die Abbildungen selbst sind klar und geradlinig, auch für die Beschriftung auf Deutsch und Hebräisch wurden schnörkellose Buchstabentypen gewählt, die sich dem Auge schnell einprägen. Zweifellos ist es ein nützliches und ansprechendes Buch, das in keinem jüdischen Haus mit Kleinkindern fehlen sollte, aber hoffentlich auch in manchen nichtjüdischen Häusern anzutreffen sein wird.

Nea Weissberg: »Mein erstes jüdisches Bilderbuch«. Mit Bildern von Jess Fogel. Lichtig, Berlin 2012, 16 S., 14,90 €

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 20. Februar bis zum 27. Februar

 21.02.2025

Berlinale

»Das verdient kein öffentliches Geld«

Der Berliner CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hat seine Karte für die Abschlussgala zerrissen – und will die Förderung für das Filmfestival streichen

von Ayala Goldmann  21.02.2025

Bayern

NS-Raubkunst: Zentralrat fordert schnelle Aufklärung

Der Zentralrat der Juden verlangt von den Verantwortlichen im Freistaat, die in der »Süddeutschen Zeitung« erhobenen Vorwürfe schnell zu klären

 20.02.2025

Kolumne

Unentschlossen vor der Wahl? Sie sind in guter Gesellschaft – mit Maimonides

Der jüdische Weise befasste sich mit der Frage: Sollten wir als Kopfmenschen mit all unserem Wissen auch bei Lebensentscheidendem dem Instinkt vertrauen?

von Maria Ossowski  20.02.2025

Berlin

Eine krasse Show hinlegen

Noah Levi trat beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest an. In die nächste Runde kam er nicht, seinen Weg geht er trotzdem

von Helmut Kuhn  20.02.2025

NS-Unrecht

Jüdische Erben: »Bayern hat uns betrogen« - Claims Conference spricht von »Vertrauensbruch«

Laut »Süddeutscher Zeitung« ist der Freistaat im Besitz von 200 eindeutig als NS-Raubkunst identifizierten Kunstwerken, hat dies der Öffentlichkeit aber jahrelang verheimlicht

von Michael Thaidigsmann  20.02.2025

Literatur

»Die Mazze-Packung kreiste wie ein Joint«

Jakob Heins neuer Roman handelt von einer berauschenden Idee in der DDR. Ein Gespräch über Cannabis, schreibende Ärzte und jüdischen Schinken

von Katrin Richter  20.02.2025

Berlinale

Auseinandergerissen

Sternstunde des Kinos: Eine Doku widmet sich David Cunio, der am 7. Oktober 2023 nach Gaza entführt wurde, und seinem Zwillingsbruder Eitan, der in Israel auf ihn wartet

von Ayala Goldmann, Katrin Richter  19.02.2025

Berlin

»Sind enttäuscht« - Berlinale äußert sich zu Antisemitismus-Skandal

»Beiträge, die das Existenzrecht Israels infrage stellen, überschreiten in Deutschland und auf der Berlinale eine rote Linie«, heißt es in einer Erklärung des Festivals

von Imanuel Marcus  19.02.2025