Herr Greenberg, »Miracle«, das jüngste Lied der Maccabeats, handelt vom Chanukkawunder. Sind Wunder heute noch zeitgemäß?
Auf jeden Fall. Und wir glauben fest daran, dass es sie gibt. Die großen Wunder der Geschichte geschehen, um die Menschen daran zu erinnern, dass es jeden Tag »kleinere« Einmaligkeiten gibt, die wir als selbstverständlich ansehen.
Mit diesem Song unterstützen die Maccabeats die Kampagne »Gift of Life«. Was hat Sie dazu motiviert?
Angefangen hat alles damit, dass ich eine Repräsentantin von »Gift of Life« an der Yeshiva University getroffen habe. Uns verbindet, dass wir jeweils ein Elternteil durch Leukämie verloren haben. Also haben wir als Band nachgedacht, was wir tun könnten, um »Gift of Life« zu helfen.
Worum geht es bei »Gift of Life« genau?
Die Organisation hat 14.500 potenzielle Spender, die sie in eine Datenbank für Stammzellen und Knochenmark einbinden kann. Um jede Spende zu verarbeiten, benötigt man 55 Dollar. Es gibt bestimmt viele Proben, die passen würden, aber sie können nicht genau untersucht werden, weil das Geld kosten würde. An dieser Stelle wollen wir anknüpfen, um das Problem zu lösen.
Und was haben Sie beschlossen?
Zu unseren Konzerten kommen viele junge Leute aus den jüdischen Gemeinden. Also haben wir angefangen, Repräsentanten von »Gift of Life« zu unseren Auftritten einzuladen.
Was wäre denn Ihr ganz persönliches Chanukkawunder?
Wenn wir für jeden Kranken den passenden Spender finden könnten – das wäre schon toll. Denn an diesem Wunder arbeitet die Organisation die ganze Zeit.
Mit dem Lied »Candlelight« gelang Ihrer Band 2010 der Durchbruch. Und seitdem gibt es von den Maccabeats immer ein Lied zu den Feiertagen. Wie wichtig ist es, jüdische Tradition durch Musik zu vermitteln?
Nachdem wir unzählige E-Mails von Leuten bekommen haben, die schrieben, wie stolz sie nach diesem Lied auf ihr Judentum seien und wie viele von ihnen der Song dazu inspirierte, nach 20 Jahren wieder Chanukkakerzen zu zünden, wurde uns die Kraft und Verantwortung bewusst, die wir für das Judentum haben. Wir wollen jüdische Ideen auf eine lustige und positive Art rüberbringen und hoffen, dass wir das noch lange machen werden.
Sie studieren an der Yeshiva University in New York. Eine Universität, die laut eigenem Profil die Tora mit säkularem Wissen verbinden möchte – Tora uMada. Wie beeinflusst Sie das als Musiker?
Sehr, denn Tora uMada ist das, was wir mit unseren Songs umsetzen möchten: nämlich bekannte weltliche Lieder zu nehmen und sie mit jüdischen Ideen zu erweitern.
Mit dem Bandmitglied der New Yorker »Maccabeats« sprach Katrin Richter.