Ranking

Wer den Ton angibt

Ein Ranking von Kulturpersönlichkeiten ist eine heikle Sache. Wie will man die Bedeutung einzelner Autoren, Schauspieler, Musiker oder Filmemacher messen und vergleichen? Sich selbst hält jeder von denen wahrscheinlich eh für den Wichtigsten. Die Kritiker zu fragen, hat auch wenig Sinn. Da kommen, wie bei den Juden, auf zwei Diskutierende drei Meinungen.

google Wo Menschen versagen, helfen Maschinen. Zum Glück gibt es Google. Dort haben wir die Namen in Anführungsstrichen eingegeben und die Zahl der Nennungen verglichen (Stand Montag, 1. November, 12 Uhr). In die Auswahl kamen nur Kulturschaffende, die jüdisch im halachischen Sinn sind (sorry, Wolf Biermann) und die, gleich welcher Staatsangehörigkeit, in Deutschland ihren Lebens- oder Arbeitsmittelpunkt haben. Österreicher wie Doron Rabinovici fielen also heraus, ebenso die in Kalifornien lebende Ruth Klüger. Auch nicht berücksichtigt wurden hier ansässige Autoren, die in einer anderen Sprache als Deutsch arbeiten. Sonst wäre natürlich auch der inzwischen in Berlin wohnhafte Literaturnobelpreisträger Imre Kertész auf der Liste.

u- und e-kultur Bleibt die Frage, wie man Kultur definiert. In unserem Fall zum einen breiter: Die typisch deutsche Trennung von unterhaltender und ernster Kultur haben wir nicht mitgemacht. Außen vor blieben dafür Wissenschaftler wie Micha Brumlik, Julius Schoeps oder Michael Wolffsohn. Die Herren Professoren bekommen bei Gelegenheit vielleicht einmal ihr eigenes Ranking.

Das Ergebnis unserer Messungen sehen Sie auf dieser Seite. Natürlich stellt die Liste keine inhaltliche Wertung dar. Sie ist lediglich eine aktuelle Momentaufnahme der öffentlichen Aufmerksamkeit. Was für Künstler, die bekanntlich eitel sind, aber auch interessant sein dürfte.

Nachruf

Keine halben Sachen

Die langjährige Nahost-Korrespondentin der WELT, Christine Kensche, ist gestorben. Ein persönlicher Nachruf auf eine talentierte Reporterin und einen besonderen Menschen

von Silke Mülherr  10.01.2025

Nachruf

Eine unabhängige Beobachterin mit Herzensbildung

WELT-Chefredakteur Jan Philipp Burgard nimmt Abschied von Israel-Korrespondentin Christine Kensche

von Jan Philipp Burgard  10.01.2025

Kino

Road-Movie der besonderen Art

»A Real Pain« handelt von zwei Amerikanern, die auf den Spuren ihrer verstorbenen Großmutter durch Polen reisen und historische Stätten jüdischen Lebens besuchen

von Irene Genhart  10.01.2025

USA

Mel Gibson: »Mein Zuhause sah aus wie Dresden«

Zahlreiche Stars sind von der gewaltigen Feuerkatastrophe in Kalifornien betroffen. Auch Mel Gibsons Haus fiel den Flammen zum Opfer. Nach antisemitischen Einlassungen in der Vergangenheit irritiert er nun einmal mehr mit unpassenden Vergleichen

 10.01.2025

Österreich

Schauspiel-Legende Otto Schenk ist tot

Der Darsteller, Intendant, Autor und Regisseur mit jüdischem Familienhintergrund galt als spitzbübischer Spaßmacher und zugleich tiefgründig Denkender. Er war ein gefragter Künstler - auch in Deutschland und in den USA

von Matthias Röder  10.01.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  10.01.2025 Aktualisiert

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 9. bis zum 18. Januar

 09.01.2025

Film

Wie naiv war ich?

Die Schauspielerin Adriana Altaras ist für eine Rolle nach Jordanien geflogen. Sie spielte eine Jüdin, die zusammen mit einem Palästinenser in Ramallah lebt. Bericht von einem verstörenden Dreh

von Adriana Altaras  09.01.2025

Sehen!

»Shikun«

In Amos Gitais neuem Film bebt der geschichtsträchtige Beton zwischen gestern und heute

von Jens Balkenborg  09.01.2025