Architekturerbe

Weiße Stadt und Einbauküche

Frankfurter Küche im Museum Foto: picture alliance / Fabian Sommer/dpa

Es war ein stilles Jubiläum. Seit März 1980 sind Tel Aviv und Frankfurt am Main Partnerstädte. Wegen der Corona-Pandemie konnten viele Projekte zum 40. Jahrestag der Städtepartnerschaft nicht stattfinden.

Eine der wenigen Ausnahmen ist die Online-Diskussionsreihe »Kontext, Kontrast, Kontinuität – Erhalt des kulturellen Erbes und Stadtentwicklung«, die vom Deutschen Architekturmuseum Frankfurt, dem Liebling Haus – The White City Center in Tel Aviv und weiteren Partnern organisiert wurde.

partnerstädte Bei der abschließenden Veranstaltung am 11. Februar unterzeichneten Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig und Planungsdezernent Mike Josef (beide SPD) sowie Tel Avivs stellvertretender Bürgermeister Doron Sapir eine politische Absichtserklärung. Darin bekennen sich die Partnerstädte zum Kulturerbe der Moderne und verpflichten sich, deren materielle und immaterielle Zeugnisse zu pflegen und weiterzuentwickeln.

Im Fokus stehen dabei vor allem das »Neue Frankfurt«, ein umfassendes Siedlungsbau- und Gestaltungsprogramm der 20er-Jahre, und die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende »Weiße Stadt« der 30er und 40er in Tel Aviv.

Mike Josef betonte anlässlich der Unterzeichnung das Fortwirken des vor fast 100 Jahren angestoßenen Programms »Neues Frankfurt«: »Der damalige Oberbürgermeister Ludwig Landmann hat mit seinem Planungsstab um Ernst May in den 20er-Jahren auf dem Feld der Wirtschafts-, Verkehrs- und Wohnungspolitik wichtige Grundlagen geschaffen, auf denen noch heute der Wohlstand unserer Stadt aufbaut.«

parallelen Doron Sapir betonte die Parallelen zwischen dem »Neuen Frankfurt« und der »Weißen Stadt«. Die an die klimatischen Bedingungen der Levante angepasste moderne Avantgarde habe ihre Ursprünge in Deutschland, insbesondere in Frankfurt gehabt. Sapir ging zudem auf die »Frankfurter Küche«, einen Prototyp der modernen Einbauküche, ein. In ähnlicher Form sei sie auch im 1936 erbauten Tel Aviver Max-Liebling-Haus zu finden. »Die Ähnlichkeiten in Design und Form sind ein physisches Manifest für die Verbindungen zwischen den beiden Städten über die Jahre.«

Frankfurt und Tel Aviv vereinbarten außerdem, den Austausch zwischen Schulen, Universitäten, Kultureinrichtungen, Politik und Verwaltung unter dem Leitthema »Moderne« zu intensivieren. Eine Anlaufstelle zur Moderne soll in beiden Städten eingerichtet werden, zudem sollen Fachsymposien in Tel Aviv und Frankfurt stattfinden.

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  14.03.2025 Aktualisiert

Ausstellung

Chagalls fantastische Welten in Düsseldorf

Seine bunt-surreale Bildwelt fasziniert Menschen seit Jahrzehnten. Auch die dunkle Seite des jüdischen Malers rückt in den Fokus

 14.03.2025

K20 Kunstsammlung

Ungewöhnliche Werke von Marc Chagall in Düsseldorf zu sehen

Die Ausstellung mit 120 Werken beleuchtet Chagalls Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Armut und Geschlechterrollen

von Nikolas Ender  13.03.2025

Liraz

Das Trillern der Utopie

Die israelische Sängerin ist stolz auf ihre persischen Wurzeln. In Europa kämpft sie mit Konzertabsagen

von Tilman Salomon  13.03.2025

Kino

Der Wandel des »Ka-Tzetnik«

Eine Doku widmet sich dem Schoa-Überlebenden Yehiel De-Nur und seiner Auseinandersetzung mit dem »Planeten Auschwitz«

von Dietmar Kanthak  13.03.2025

Kino

Bonhoeffers Vermächtnis »verfälscht und missbraucht«

In seinem umstrittenen Film stilisiert der amerikanische Regisseur Todd Komarnicki den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer zu einer Erlöserfigur im Kampf gegen den nationalsozialistischen Terror

von Raimund Gerz  13.03.2025

Rechtsextremismus

Braune Musik verbreitet Hass: Rechtsrock in Deutschland

Rechtsextreme Musik trifft bei etlichen auf offene Ohren. Beobachter warnen: Die Rechtsrock-Szene blüht. Und sie kann ein »Türöffner« sein für rechtsextremistische Ideologien

von Alexander Lang  13.03.2025

Aufgegabelt

Hamantaschen mit Mohn

Rezepte und Leckeres

 13.03.2025

Pädagogik

Sicherheit vermitteln

Welche Herausforderungen der 7. Oktober mit sich bringt: Religionslehrer suchen Antworten auf schwierige Fragen beim jährlichen Treffen an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg

von Ayala Goldmann  14.03.2025 Aktualisiert