Radio

WDR: Das »Zeitzeichen« bleibt erhalten

Das Archivhaus des Westdeutschen Rundfunk in Köln Foto: imago

Das beliebte historische Radioformat »Zeitzeichen« beim WDR bleibt erhalten. Der Sender betonte am Dienstag in Köln, dass das lange Geschichtsformat »Zeitzeichen« entgegen anderslautender Behauptungen nicht zur Disposition stehe.

Mit Blick auf das kürzere Format »Stichtag« werde der Sender »im Rahmen einer ARD-Kooperation ein kurzes historisches Kalenderblatt erhalten«. Damit werde es weiterhin ein langes und ein kurzes historisches Format in den WDR-Programmen geben.

Mehrere Vertreter von Holocaust-Opfern hatten den Verbleib des »Stichtags« im WDR-2-Programm gefordert.

Der Sender wies auf eine Ankündigung des NDR hin, sich aus der Co-Finanzierung des »Zeitzeichen« zurückzuziehen. Um die Finanzierung weiterhin zu ermöglichen, müsse der WDR an anderen Stellen sparen.

»Beim kürzeren historischen Rückblick ›Stichtag‹ setzen wir deshalb künftig auf eine Kooperation mehrerer Landesrundfunkanstalten«, so der Sender. Auf diese Weise würden innerhalb der ARD doppelte Arbeit und Ausgaben bei bundesweit relevanten Gedenktagen vermieden.

Laut WDR erreichte das 14-minütige »Zeitzeichen« online im August 2020 rund 1,35 Millionen Abrufe. Der rund vierminütige »Stichtag« sei im selben Zeitraum auf 167.023 Abrufe gekommen.

Zuvor hatten sich 102 Prominente mit einer Zeitungsanzeige gegen eine Streichung der Geschichtssendung »Stichtag« auf WDR 2 gewandt. In einem am Dienstag veröffentlichten Offenen Brief an WDR-Intendant Tom Buhrow und Programmdirektorin Valerie Weber bekundeten sie ihre Sorge, dass der Programmausschuss des WDR-Rundfunkrats am Mittwoch das Aus des vierminütigen Formats beschließt, das seit 1997 täglich gesendet wird.

Den in einer ganzseitigen Anzeige veröffentlichten Brief haben unter anderen auch Kai Diekmann und die NRW-Antisemitismus-Beauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger unterzeichnet.

Den in einer ganzseitigen Anzeige im »Kölner Stadt-Anzeiger« veröffentlichten Brief haben unter anderen der Literaturkritiker Denis Scheck, die NRW-Antisemitismus-Beauftragte Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Kai Diekmann in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Freundeskreises Yad Vashem und Christoph Heubner als Vizepräsident des Internationalen Auschwitzkomitees unterzeichnet.

Sie bekundeten auch ihre Sorge um die Zukunft des täglichen Geschichtsfeatures »Zeitzeichen« auf WDR 3 und WDR 5, auch wenn der Sender sich zu dessen Fortsetzung bekannt habe. »In Zeiten von Fake News, Verschwörungsfantasien und wachsender Demokratieverachtung wirken Stichtag und Zeitzeichen der gefährlichen Geschichtsvergessenheit entgegen«, betonen die Unterzeichner. kna

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