Was ist aus dem Elan der Menschen geworden, die vor über 60 Jahren in den unbekannten Orient aufgebrochen sind, um dort das Experiment eines eigenen Staates nach mehr als 2000 Jahren Diaspora zu wagen? Jochanan Shelliem lässt israelische Intellektuelle in der Langen Nacht des Deutschlandfunks zu Israel zu Wort kommen, die der Sender am Samstag, den 17. Mai, um 23.05 Uhr unter dem Titel »Von Utopia nach Arabien« ausstrahlt.
In der dreistündigen Sendung erinnern sich der Schriftsteller Amos Oz und Sari Nusseibeh, Präsident der Al-Quds-Universität in Jerusalem, an die Anfänge des Staates Israel und ihre Jugendträume.
Teddy Kollek Der Filmemacher Amos Kollek, Sohn des legendären Jerusalemer Bürgermeisters Teddy Kollek, erzählt vom Leben als Nachbar David Ben Gurions. Michal Zamir, Tochter des Geheimdienstgenerals Zvi Zamir, berichtet von skandalösen Zuständen beim Militär und vom Aufstieg der Neureichen im einst egalitären Israel.
Ron Leshem, der junge Direktor des Unterhaltungsfernsehkanals Keshet TV, blickt zurück auf seine Soldatenzeit und den Libanonkrieg. Der Schriftsteller Eshkol Nevo erzählt vom Leben und Arbeiten in Sderot an der Grenze zum Gazastreifen. Meir Shalev und Yoram Kaniuk, Abraham B. Jehoschua und Sami Michael, Benny Barbasch und Etgar Keret spiegeln das Leben der bisherigen 66 Jahre im jungen Judenstaat. Lyrische Siedler und junge Schriftsteller kommen zu Wort, beschreiben zärtlich, ketzerisch und selbstkritisch die Wirklichkeit in einem Land voller Gegensätze und Energie.
»Von Utopia nach Arabien«. Eine Lange Nacht über Israel. Von Jochanan Shelliem.
Deutschlandfunk, Samstag, 17. Mai, 23.05 Uhr.
Auf Deutschlandradio Kultur läuft die Sendung am selben Tag um 0.05 Uhr.