Geballte jüdische Kultur in den bayerischen Alpen: Donnerstagabend ist auf Schloss Elmau in Garmisch-Partenkirchen der siebte jüdische Kulturkongress »Tarbut« eröffnet worden. Zum diesjährigen Motto »Fundamente des Judentums« werden unter anderem Politiker Daniel Cohn-Bendit, Publizist Henryk M. Broder, Autor Maxim Biller und Comedian Oliver Polak diskutieren.
Die von Rachel Salamander, Herausgeberin der »Literarischen Welt«, und dem Historiker Michael Brenner organisierte viertägige Veranstaltung möchte ein kulturelles Forum für innerjüdische Debatten schaffen.
Vielfalt Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, lobte in seinem Grußwort die pluralistische Ausrichtung des Kongresses. »Wir Juden von heute sollten den Respekt aufbringen, die verschiedenen Ausprägungen des Judentums anzunehmen. Vielfalt ist keine Last, sondern ein Gewinn, der alle bereichert.«
Darüber hinaus hob er hervor, dass »Tarbut« ein Beleg für das ebenso selbstbewusste wie vitale Judentum der Gegenwart sei. Das Gedenken an die Opfer der Schoa sei zwar nach wie vor tief in der jüdischen Identität verwurzelt, die Erinnerung daran dürfe jedoch nicht ihr einziger Baustein sein. »Rufen wir uns den Reichtum unserer Religion und unserer Kultur in Erinnerung und denken wir daran, dass Israel ein essenzieller Bezugspunkt für uns Juden ist«, sagte Graumann.
»Tarbut« versteht sich als religiös und gesellschaftlich neutral. Gefördert wird der Kongress vom Zentralrat der Juden in Deutschland, dem Schweizerischen Israelitischen Gemeindebund, der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich, der René und Susanne Braginsky-Stiftung sowie der Brodt Foundation und dem Hotelier Dieter Müller-Elmau. ja