Musik

Vertontes Tagebuch

Gil Ofarims neues Album »Alles auf Hoffnung«

 02.03.2020 16:40 Uhr

Gil Ofarim Foto: imago images/Future Image

Gil Ofarims neues Album »Alles auf Hoffnung«

 02.03.2020 16:40 Uhr

Es ist schon mehr als 20 Jahre her, dass Gil Ofarim zum Teenie-Star wurde. Sein Vater Abi Ofarim (1937–2018, »Cinderella-Rockefella«) feierte in den 1960er musikalische Erfolge. Sohn Gil gelang 1997 sein großer Durchbruch in einer Foto-Love-Story in der Bravo. Fortan stand er in einer Reihe mit den Backstreet Boys oder der Kelly Family.

Anfänge 23 Jahre später macht er nun ganz andere Musik als zu seinen Anfängen. Am vergangenen Freitag erschien sein neues Album »Alles auf Hoffnung«. Und auch wenn viele Musiker ihr jeweils aktuelles Album gerne als ihr persönlichstes beschreiben – bei Ofarim stimmt das in diesem Fall. Seine neue Platte ist so etwas wie ein vertontes Tagebuch.

https://www.instagram.com/p/B9CcBs_qFKE/

»Geschrieben habe ich daran ein Jahr, gearbeitet daran mein ganzes Leben«, sagt Ofarim im Interview der Deutschen Presse-Agentur in München. »Das klingt jetzt so wahnsinnig philosophisch und jeder Künstler möchte natürlich den heißesten, besten, neuesten Scheiß verkaufen. Aber ich kann nur für mich sprechen und sagen: Ich bin einfach stolz, wirklich stolz.«

Zwölf Titel sind auf dem Album zu hören, darunter mit »Nach dir der Regen« auch eine berührende Hommage an seinen berühmten Vater Abi Ofarim, der vor zwei Jahren starb. »Ich habe mir persönlich großen Druck gemacht, weil ich unbedingt einen Song für ihn schreiben wollte«, sagte der 37-Jährige im dpa-Interview.

Vater »Aber die Zeit war nicht reif. Und als wir dann in Münster das Album aufgenommen haben, habe ich mir vorgestellt, was mein Papa mir raten würde.« Sein Vater sei immer laut und gut gelaunt gewesen. »Er war Lebemann, Rocker. Er hat Rockmusik geliebt und hätte wahrscheinlich gesagt: Jetzt ohne Scheiß? Wirklich so mit Trauer und Ballade? Geige und Klavier? Er hätte mir geraten, einfach alle Gefühle und auch alle Wut rauszulassen. Und das habe ich dann getan.«

Den Titelsong »Alles auf Hoffnung« hat Gil Ofarim seinen Kindern gewidmet.

Den Titelsong »Alles auf Hoffnung« hat er seinen Kindern gewidmet, in »Ein Teil von mir« setzt er sich mit der Erinnerung an eine verlorene Liebe auseinander. Das Album sei für ihn eine Möglichkeit, Persönliches rauszulassen, ohne zu privat zu werden, sagte er.

Instagram »Mein Privatleben ist das einzige, das ich habe, das nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist – trotz Facebook und Instagram. Private Situationen gehen niemanden etwas an. Trotzdem muss ich die Sachen verarbeiten und rauslassen. Ich habe aber in diesem Album nichts ausgeplaudert.«  dpa

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  14.03.2025 Aktualisiert

Ausstellung

Chagalls fantastische Welten in Düsseldorf

Seine bunt-surreale Bildwelt fasziniert Menschen seit Jahrzehnten. Auch die dunkle Seite des jüdischen Malers rückt in den Fokus

 14.03.2025

K20 Kunstsammlung

Ungewöhnliche Werke von Marc Chagall in Düsseldorf zu sehen

Die Ausstellung mit 120 Werken beleuchtet Chagalls Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Armut und Geschlechterrollen

von Nikolas Ender  13.03.2025

Liraz

Das Trillern der Utopie

Die israelische Sängerin ist stolz auf ihre persischen Wurzeln. In Europa kämpft sie mit Konzertabsagen

von Tilman Salomon  13.03.2025

Kino

Der Wandel des »Ka-Tzetnik«

Eine Doku widmet sich dem Schoa-Überlebenden Yehiel De-Nur und seiner Auseinandersetzung mit dem »Planeten Auschwitz«

von Dietmar Kanthak  13.03.2025

Kino

Bonhoeffers Vermächtnis »verfälscht und missbraucht«

In seinem umstrittenen Film stilisiert der amerikanische Regisseur Todd Komarnicki den Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer zu einer Erlöserfigur im Kampf gegen den nationalsozialistischen Terror

von Raimund Gerz  13.03.2025

Rechtsextremismus

Braune Musik verbreitet Hass: Rechtsrock in Deutschland

Rechtsextreme Musik trifft bei etlichen auf offene Ohren. Beobachter warnen: Die Rechtsrock-Szene blüht. Und sie kann ein »Türöffner« sein für rechtsextremistische Ideologien

von Alexander Lang  13.03.2025

Aufgegabelt

Hamantaschen mit Mohn

Rezepte und Leckeres

 13.03.2025

Pädagogik

Sicherheit vermitteln

Welche Herausforderungen der 7. Oktober mit sich bringt: Religionslehrer suchen Antworten auf schwierige Fragen beim jährlichen Treffen an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg

von Ayala Goldmann  14.03.2025 Aktualisiert