»Die unsichtbare Frau« heißt die neue Schau des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben. Die Ausstellung setzt sich laut Ankündigung künstlerisch mit der Präsenz und der Absenz des Weiblichen in der Synagoge auseinander. Sie ist vom 19. Juni bis 2. August in der ehemaligen Synagoge im Augsburger Stadtteil Kriegshaber zu sehen.
LEERSTELLEN Die Künstler der Ausstellung befassen sich den Angaben zufolge in ihren Arbeiten mit verschiedenen Aspekten des Verborgenseins und des Aufbegehrens dagegen. Sie zeigten Leerstellen in der Erzählung genauso auf, wie sie auf weibliche Gelehrsamkeit hinwiesen.
So entstehe ein facettenreiches, feinfühliges Bild von ganz unterschiedlichen unsichtbaren oder nur scheinbar unsichtbaren Frauen, fernab von Klischees und Stereotypen. Die Arbeiten setzten sich mit historischen Themen ebenso auseinander wie mit aktuellen feministischen Fragestellungen.
FRAUENEMPORE »Ob in einem separierten Raum oder auf der Frauenempore - jüdische Frauen in der Synagoge waren lange und sind teilweise noch immer unsichtbar für die betende männliche Gemeinde«, so das Museum. Der den Frauen zugewiesene Platz in der Synagoge sage viel über ihre Stellung in der jüdischen Gemeinschaft aus und über Vorstellungen zur »Rolle der Frau« in Geschichte und Gegenwart.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Trennung der Geschlechter im Synagogenraum von Liberalen abgeschafft, wie es weiter heißt. Das konservative Judentum folgte demnach später, im orthodoxen Judentum wurde die Trennung beibehalten.
»Im Laufe des 20. Jahrhunderts übernahmen in allen Strömungen des Judentums Frauen zunehmend auch Funktionen in der Gemeinde. Eine Gleichwertigkeit beider Geschlechter gibt es heute sowohl in liberalen wie konservativen Gemeinden.« kna