Die Autorin und freie Journalistin Mirna Funk erhält für ihren Debütroman Winternähe den mit 3000 Euro dotierten Uwe-Johnson-Förderpreis der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft.
Die Auszeichnung wird am 18. September in Neubrandenburg im Rahmen der diesjährigen Uwe-Johnson-Tage (14. September bis 13. Oktober) übergeben, wie die Literaturgesellschaft mitteilte.
Verrat Für die 1981 in Ostberlin geborene Mirna Funk sei das Schreiben ein »Prozess der Wahrheitsfindung«, urteilte die Jury. »Es geht wie bei Uwe Johnson um Erinnerung und um die Schoa.« Die Figuren seien mit Schuld und Verrat konfrontiert. Mit ihrem Roman bringe Funk eine globale Perspektive ein, erzähle von latentem Antisemitismus in Europa, spiele Kontroversen durch und bleibe dabei erzählerisch konsequent.
Der Förderpreis wird zweijährlich im Wechsel mit dem Uwe-Johnson-Preis der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft und des »Nordkuriers« für ein herausragendes deutschsprachiges Prosa-Debüt vergeben. Bisherige Preisträger sind Arno Orzessek, Emma Braslavsky, Thomas Pletzinger, Judith Zander und Matthias Senkel.
Benannt ist die Auszeichnung nach dem am 20. Juli 1934 in Kammin (Pommern) geborenen Uwe Johnson. Der Schriftsteller wuchs in Mecklenburg auf und zog 1959 nach Westberlin.
In der DDR wurde er zur »unerwünschten Person« erklärt und sein Hauptwerk Jahrestage durfte dort nicht erscheinen. Johnson starb 1984 in England. epd
Zum Interview mit Mirna Funk:
www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/22856