Golden Globes

»Unorthodox« mehrfach nominiert

Hochzeit in Brooklyn: Szene aus der Erfolgsserie »Unorthodox« Foto: Anika Molnar/Netflix

Die Erfolgsserie »Unorthodox« der deutschen Regisseurin Maria Schrader geht als einer der großen Favoriten ins Rennen um die Fernseh-Golden-Globes. Die Netflix-Serie wurde als beste Mini-Serie sowie in der Kategorie für die beste Schauspielerin nominiert.

Die Produktion tritt unter anderem gegen die Serien »Normal People«, »Damengambit« und »The Undoing« an. Regisseurin Schrader erzählt in »Unorthodox« die Geschichte einer ultraorthodoxen Jüdin, die vor ihrem Ehemann aus New York nach Berlin flüchtet. Die Hauptrolle spielt die israelische Schauspielerin Shira Haas, die im Rennen um einen Golden Globe gegen Cate Blanchett und Nicole Kidman antritt.

In den vier Folgen auf Jiddisch, Englisch und Deutsch spielt Haas die Jüdin Esther (»Esty«) aus der Religionsgemeinschaft der Satmarer in Brooklyn. Es ist eine Welt mit strengen Glaubensregeln. Esty freut sich zunächst auf die Ehe, aber vieles ist anders als erwartet.

Die in New York spielenden Szenen basieren lose auf dem 2012 erschienenen Buch »Unorthodox« von Deborah Feldman. Der Handlungsstrang in Berlin ist dagegen fiktiv. Das Drehbuch stammt von Anna Winger (»Deutschland 83«) und Alexa Karolinski (»Oma & Bella«). Regisseurin Schrader ist sowohl als Schauspielerin (»Aimée & Jaguar«) als auch als Filmemacherin (»Vor der Morgenröte«) bekannt. »Unorthodox« wurde international viel beachtet - die »New York Times« etwa nannte die Emanzipationsgeschichte »atemberaubend«. 

Unter den großen Produzenten liegt Netflix in der TV-Sparte dabei mit 20 Golden-Globe-Nominierungen weit vor seiner Konkurrenz - der Anbieter HBO kommt auf sieben, die Plattform Hulu auf sechs. Die Globe-Trophäen in Form einer goldfarbenen Weltkugel gelten nach dem Oscar als wichtigste Film-Auszeichnung in den USA und werden am 28. Februar in Beverly Hills verliehen. dpa

TV-Tipp

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Drama über einen jüdischen Belgier, der als angeblicher Perser in einem Konzentrationslager einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll

von Michael Ranze  21.01.2025

Meinung

Wenn Freunde peinlich werden

Das Auswärtige Amt hat einem deutsch-israelischen Stand bei der Frankfurter Buchmesse eine Absage erteilt. Ein Armutszeugnis für Außenministerin Baerbock, findet unsere Redakteurin Ayala Goldmann

von Ayala Goldmann  21.01.2025 Aktualisiert

Aufgegabelt

Tzimmes

Rezepte und Leckeres

 21.01.2025

Interview

»Vornamen prägen«

Rabbiner Dovid Gernetz über den beliebtesten Babynamen in Deutschland und seine jüdischen Wurzeln

von Mascha Malburg  21.01.2025

Kindertransport

Historischer Fund

Rund 10.000 jüdische Kinder konnten den Nazis nach dem Novemberpogrom von 1938 entkommen. Die Forscherin Amy Williams entdeckte in Yad Vashem fast die gesamten Transportlisten

von Bill Niven  21.01.2025

Literatur

Die Heimatsuchende

Heute vor 50 Jahren starb Mascha Kaléko. Ihre Dichtung bleibt erschreckend aktuell

von Nicole Dreyfus  21.01.2025

Kulturkolumne

Gogol oder Döblin?

Warum die Liebe zur Literatur stärker ist als Hass auf ein Regime

von Eugen El  20.01.2025

Imanuels Interpreten (4)

Lalo Schifrin: Der Alleskönner

Das argentinische Genie komponiert alles – von Bossa Nova bis hin zu Sinfonien. Seine bekannteste Komposition dürfte die Filmmusik für »Mission Impossible« sein

von Imanuel Marcus  20.01.2025

Kommentar

Bleibt stark, Emily, Romi und Doron!

Die drei jungen Frauen sind endlich in Israel. Emily Damari gab nach ihrer Freilassung ein Zeichen, das ihren Schmerz zeigt – aber viel mehr noch ihre Kraft

von Katrin Richter  19.01.2025