Berlin

»Ungemalte Bilder«

Fritz Ascher, »Der Gequälte«, 1918 Foto: dpa

Eine neue Stiftung will an den fast vergessenen jüdischen Berliner Maler Fritz Ascher (1893–1970) erinnern. Zugleich soll das Werk des von den Nationalsozialisten verfolgten und verfemten Künstlers gewürdigt werden, teilte das Stadtmuseum Berlin am Mittwoch mit.

Zuvor war die Fritz-Ascher-Stiftung gegründet worden, deren Kuratorium aus dem Vorstand und Direktor der Stiftung Stadtmuseum Berlin, Paul Spies, dem Kunsthistoriker und Kurator Eckhart Gillen und der Direktorin der New Yorker Fritz Ascher Society for Persecuted, Ostracized and Banned Art, Rachel Stern, besteht.

untergrund Fritz Ascher hatte den Großteil seines Lebens in Berlin verbracht, wo er zwei Weltkriege sowie im Untergrund die Verfolgung durch die Nationalsozialisten überlebte. Inhaltlich stehen seine frühen akademische Studien und figuralen Kompositionen der Weimarer Republik im Kontrast zu den nach 1945 entstandenen mystischen Landschaften des Künstlers, wie das Stadtmuseum erklärte.

In seinem Versteck, in dem er von 1942 bis 1945 lebte, schuf Ascher Gedichte, die als »ungemalte Bilder« verstanden werden können. Die weltweit erste Werkschau des Künstlers war von 2016 bis 2018 in sechs Museen in Deutschland und 2019 in den USA (New York) zu sehen.  epd

Kommentar

Bleibt stark, Emily, Romi und Doron!

Die drei jungen Frauen sind endlich in Israel. Emily Damari gab nach ihrer Freilassung ein Zeichen, das ihren Schmerz zeigt – aber viel mehr noch ihre Kraft

von Katrin Richter  19.01.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  19.01.2025

Meinung

Verrat an Frauen und an der Mitmenschlichkeit

Wie viele Fälle sadistischer Gewalt müssen noch nachgewiesen werden, damit die Welt endlich Mitgefühl mit den Opfern des 7. Oktober zeigen kann?

von Sarah Maria Sander  19.01.2025

Gedenkkultur

Virtuell zu Besuch bei Überlebenden des Holocaust

Es gibt immer weniger Schoa-Überlebende. Wie können ihre Erinnerungen weitergegeben werden? Ein neues Projekt setzt auf »Virtuelle Begegnungen«

von Michael Grau  19.01.2025

TV-Tipp

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Drama über einen jüdischen Belgier, der als angeblicher Perser in einem Konzentrationslager einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll

von Michael Ranze  19.01.2025

Doku

Über eine weitreichende Unwahrheit

»W. – was von der Lüge bleibt« (2020) nähert sich der Lebensgeschichte von Bruno Dösekker alias Wilkomirski, der die Identität eines Schoa-Überlebenden annahm

von Silvia Bahl  17.01.2025

Sehen!

»Traumnovelle«

Der Film arbeitet sich an den sieben anekdotischen Kapiteln der literarischen Vorlage von Arthur Schnitzler entlang

von Britta Schmeis  17.01.2025

Kino

»Wie eine Art Heimkehr«

Schauspielerin Jennifer Grey über den Film »A Real Pain« und Dreharbeiten in Polen

von Patrick Heidmann  16.01.2025

Nachruf

Der Soziologe und das »Gedächtnistheater«

Eine persönliche Erinnerung an Y. Michal Bodemann, der sich unter anderem mit Erinnerungspolitik in Deutschland beschäftigte

von Janine Cunea  16.01.2025