Der US-Regisseur Carl Reiner ist tot. Reiner ist am Montag im Alter von 98 Jahren in Los Angeles gestorben, wie seine Assistentin Judy Nagy dem Branchenmagazin »Variety« mitteilte.
Reiner war 1922 als Kind jüdisch-österreichischer Einwanderer in New York geboren worden, diente nach der Schule im Militär, wurde Schauspieler und später Regisseur.
Er selbst nannte sich einen »jüdischen Atheisten«; sein Glaube an Gott, betonte Reiner einmal in einem Interview, sei mit dem Holocaust beendet worden.
Große Erfolge feierte er unter anderem mit »Oh Gott...« (1977), »Reichtum ist keine Schande« (1979), »Solo für 2« (1984) und mit der »Ocean’s Eleven«-Trilogie.
Reiner hatte drei Kinder, einer davon war der Regisseur Rob Reiner, der unter anderem »Harry und Sally« drehte. »In der vergangenen Nacht ist mein Vater gestorben«, schrieb Sohn Rob Reiner, ebenfalls Regisseur, am Dienstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. »Während ich dies schreibe, schmerzt mein Herz. Er war mein Vorbild.«
Zahlreiche Kollegen und Fans betrauerten die Nachricht vom Tod Carl Reiners im Internet. »Auf Wiedersehen, mein großartigster Mentor - bei Filmen und beim Leben«, schrieb Schauspieler Steve Martin. »Danke, lieber Carl.«
Schauspieler Jason Alexander (»Seinfeld«) schrieb, Reiner sei ein »wundervoller Mann« gewesen, der ein »wundervolles Leben« gelebt habe: »Carl Reiner war ein Comedy-Genie. Oft hat dieses Genie andere Leute noch lustiger gemacht. Aber wenn man ihm eine Bühne gegeben hat, konnte er aus jedem Moment ein Lachen zaubern. Ich habe es immer wieder beobachtet. Sein Beitrag zur Comedy wird immer Bestand haben.«
New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo kondolierte der Familie und schrieb, Reiners Comedy sei zeitlos. »Er hat Amerika zum Lachen gebracht - ein echtes Geschenk.«
HUMOR Im Jahr 2000 wurde Reiner mit dem Mark-Twain-Preis für Humor des Kennedy Centers in Washington ausgezeichnet. 2017 verewigte er gemeinsam mit Sohn Rob Hände und Füße in Hollywood - in Zement vor dem Chinese Theater in Los Angeles.
Dabei verriet er auch seinen Lieblingsfilm: »Die Braut des Prinzen«, gedreht 1987 von Rob Reiner. »Jedesmal wenn es einem schlecht geht, muss man nur »Die Braut des Prinzen« anschauen - und danach lächelt man wieder.«
FAMILIE Erst vor kurzem hatte sich Reiner auf Twitter selbst noch zu seiner Familie geäußert: »Nichts freut mich mehr, als zu wissen, dass ich das bestmögliche Leben gelebt habe, indem ich die talentierte Estelle (Stella) Lebost getroffen und geheiratet habe, die mit mir gemeinsam Rob, Annie und Lucas Reiner in diese bedürftige und sich immer weiter verändernde Welt gebracht hat.«
In einem Dokumentarfilm über das Geheimnis eines langen Lebens sagte Reiner über sein Erfolgsrezept: »Der Schlüssel zur Langlebigkeit ist die Interaktion mit anderen Menschen. ja