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Sunnyi Melles: »Als kompliziert zu gelten, halte ich aus«

Sunnyi Melles mit den anderen Darstellern aus »Die Zweiflers« im Oktober bei der 35. Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises 2024 in der Alten Oper in Frankfurt am Main. Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Sunnyi Melles, die dieses Jahr mit ihren Rollen in den Serien »Die Zweiflers« (ARD) und »Becoming Karl Lagerfeld« (Disney+) Aufsehen erregte, hat nach eigenen Worten kein Problem damit, als kompliziert zu gelten. »Oft sagt die zweite Sunnyi in mir: »Halt, sage jetzt lieber nichts und sei kein Troublemaker!«

Sunnyi sagt es dann aber doch: »Je offener ein Mensch ist, desto freier ist er. Deswegen als kompliziert zu gelten, halte ich aus«, so Melles (66) im Interview von »Icon«, dem Magazin der »Welt am Sonntag«. Und: »Ich bin nicht schwierig, liebe aber den Ruf. Ich fordere von Regisseuren und Kollegen etwas ein und erwarte, dass Fehler gemacht werden dürfen.«

Lob von Brad Pitt

Dank ihrer Rolle und der Kotz-Szene in »Triangle of Sadness«, dem Cannes-Gewinner 2022, ist Melles in der Filmwelt sehr anerkannt. Auf die Frage, welches Urteil über sich sie bis heute nicht vergessen habe, sagt sie: »Unvergesslich ist, als Brad Pitt in Paris auf mich zukam und sagte: ›I know you. I saw Triangle of Sadness twice. You were fantastic!‹.«

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Melles erklärt in »Icon«: »Oft lachen die Leute, und ich denke: Was habe ich denn jetzt wieder gemacht? Ich trinke nie Alkohol und mache vielleicht das, was andere Leute im betrunkenen Zustand machen.« Berufskrankheiten merke sie an sich keine. »Man könnte höchstens zu mir sagen: »Glotzen Sie nicht so!« Ich beobachte sehr gerne Menschen und kann nicht aufhören, mich zu fragen, was sie wohl gerade denken.« Melles bekennt auch: »Ich bin kein Naturmensch. Die Petersilie habe ich lieber in der Suppe.«

Eltern flohen aus Ungarn

Die in Luxemburg geborene Melles, die inzwischen die Schweizer Staatsbürgerschaft besitzt, hat eine bewegte Familiengeschichte. »Meine Eltern sind aus Ungarn geflohen, weil sie nicht mehr das sagen durften, was sie dachten. Das hat mich mein Leben lang geprägt. Opportunismus ist schlimm, denn im Leben und in der Kunst geht es um Ehrlichkeit und Wahrheit.«

Egal in welcher Rolle sie auf der Bühne gestanden habe, »immer gab es einen Augenblick, in dem das Publikum über mich lachen konnte«. Dies sei ein Geschenk, das sie von ihrer Mama, einer Jüdin, geerbt habe.

»Obwohl sie 1956 vor dem Stalinismus in Ungarn in die Schweiz floh und wir in Basel als Staatenlose 15 Jahre ohne Pass um das Überleben kämpften, verloren wir nie den Humor«, erklärt Sunnyi Melles. »Meine Tochter ist Schauspielerin in vierter Generation. Wenn unsere Nerven blank liegen, lachen wir zusammen. Das liegt in der Familie.« dpa/ja

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