Mit einem Lesemarathon »Chemnitz liest Heym« erinnert die sächsische Stadt am 28. Februar an ihren Ehrenbürger, dessen Geburtstag sich 2013 zum 100. Mal jährt. Mitwirkende sind unter anderem Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Ruth Röcher. Ebenfalls am 28. Februar eröffnet in der Stadtbibliothek eine Ausstellung über das Frühwerk des Autors mit Originalausgaben seiner Bücher, zeitgenössischen Dokumenten und Schautafeln, die Heyms literarische und publizistische Anfänge nachzeichnen.
konflikte Stefan Heym kam am 10. April 1913 als Helmut Flieg in Chemnitz zur Welt. Wegen eines antimilitaristischen Gedichts wurde er als 18-Jähriger des Gymnasiums verwiesen. 1933 floh er in die Tschechoslowakei, wo er das Pseudonym Stefan Heym annahm. 1935 ging er in die USA. Im Zweiten Weltkrieg diente Heym in einer Einheit für psychologische Kriegsführung der US-Army. 1952 verließ er wegen der Kommunistenverfolgung Amerika und ließ sich in Ostberlin nieder. Doch auch in der DDR geriet Heym immer wieder in Konflikte mit der Obrigkeit und durfte ab 1976 nicht mehr publizieren. Nach der Wende kandidierte er 1994 für die PDS und wurde Alterspräsident des Bundestags. Er starb im Dezember 2001.
An Heyms 100. Geburtstag wird am 10. April der Platz vor dem einstigen Kaufhaus Schocken in Stefan-Heym-Platz umbenannt. Am 11. und 12. April widmet sich eine internationale Konferenz der Stefan-Heym-Gesellschaft und der TU Chemnitz der Geschichtsschreibung und den Geschichtsentwürfen im Werk des Autors. ja
www.stefan-heym-gesellschaft.de