Annie Leibovitz gehört ohne Frage zu den prägendsten Figuren der amerikanischen Fotografie. Seit Freitag, dem 14. Oktober, ist die neueste Fortsetzung ihres Langzeitprojektes mit Frauenporträts in Frankfurt am Main zu sehen.
In den etwas unscheinbaren Rundbögen der Honsellbrücke direkt zu Füßen der Europäischen Zentralbank tut sich das ganze beeindruckende Portfolio der Fotografin auf. Der Kunstverein Familie Montez zeigt mit Unterstützung des MMK Frankfurt über 400 Aufnahmen von Frauen, denn die Konzeption der Ausstellung beinhaltet drei Monitorwände, die neben den neuesten Porträts Raum geben für die bisherigen Fotografien des Projektes, das ursprünglich als Kollaboration mit Leibovitz Lebenspartnerin, der Schriftstellerin und Publizistin Susan Sontag, begann.
Distanz Das Projekt sollte ein Sammelplatz sein für das gesamte Spektrum an starken, interessanten Frauenfiguren, die die beiden Künstlerinnen bis dahin in der Öffentlichkeit unterrepräsentiert sahen. Es ist die große Kunst von Annie Leibovitz, den Spagat zwischen respektvoller Distanz und empathischer Intimität in jedem ihrer Porträts zu meistern.
Berühmte Schauspielerinnen, Musikerinnen, Politikerinnen stellt sie mühelos neben Arbeiterinnen oder Obdachlose, ohne dabei die Essenz ihrer Protagonistinnen zu verlieren. Über allen wacht in der Ausstellung die berühmte Aufnahme der Queen, die Leibovitz als erste Amerikanerin im Jahr 2007 porträtierte.
Die Ausstellung ist noch bis zum 6. November zu sehen.
Annie Leibovitz: »WOMEN: New Portraits«. Kunstverein Familie Montez, Honsellbrücke am Hafenpark, Honsellstraße 7, 60314 Frankfurt. Öffnungszeiten: Mo. bis So. 10–18 Uhr, Fr. 10–20 Uhr. Eintritt frei