Im südlichen Tel Aviv gibt es immer noch einen Ort, an dem auf Jiddisch über den Sozialismus gesprochen wird. Der israelische Filmemacher Eran Torbiner begleitete für seinen Film Bunda’im (»Bundisten«) sechs Jahre lang die letzten Parteimitglieder des Allgemeinen Jüdischen Arbeiterbunds in Israel.
1897 in Wilna gegründet, war der Bund eine der bedeutendsten jüdischen Parteien im Polen der Zwischenkriegszeit. Dezidiert antizionistisch, die Kultur der Jiddisch sprechenden Arbeiterklasse in den Vordergrund stellend, sah der Bund die Zukunft in einem multiethnischen Polen mit national-kultureller Autonomie für die Juden.
Ideen Die Berliner Rosa-Luxemburg-Stiftung zeigt den Film über die letzten Mitglieder einer Partei, die in »Europa vernichtet, in Israel ignoriert wurde, aber deren Ideen dennoch fortleben«, so Eran Torbiner, am Dienstag, den 9. April, um 18 Uhr in ihrem Salon am Franz-Mehring-Platz 1 in Berlin-Mitte.
Der Regisseur wird anwesend sein. Auf dem Programm stehen außerdem jiddische Arbeiterlieder, vorgetragen von Daniel Kahn, sowie ein Vortrag von Gertrud Pickhan über die Geschichte des Bunds. ja
www.rosalux.de/event/48091/bundaim-sozialismus-auf-jiddisch.html