Das Berliner Dokumentationszentrum Topographie des Terrors hat am Dienstagabend die Ausstellung »Das Gesicht des Gettos« eröffnet. Die erste Sonderschau der Stiftung in diesem Jahr zeigt Bilder jüdischer Fotografen aus dem Ghetto Litzmannstadt, die zwischen 1940 und 1944 aufgenommen wurden.
Die 50 großformatigen Fotografien dokumentieren das Schicksal von Juden sowie Sinti und Roma in dem 1939 von den Deutschen errichteten Ghetto. Die im Auftrag des Litzmannstädter »Judenrates« gemachten Bilder sollten ursprünglich das vermeintlich funktionierende Gemeinwesen in dem Ghetto belegen. Tatsächlich wird die Unmenschlichkeit des NS-Regimes – zumindest in einigen Fotografien – mehr als deutlich.
Berichte Ergänzt wird die bis zum 28. März dauernde Schau durch Berichte ehemaliger Ghetto-Bewohner und Eintragungen in der Ghetto-Chronik. Ein kurzer Abriss der Geschichte des Ghettos und Erklärungen zu den Fotografen führen in die Ausstellung ein.
Erstmals war »Das Gesicht des Gettos« 2010 nach der Eröffnung des Dokumentationszentrums zu sehen. Anschließend tourte die Fotoausstellung in den USA und Kanada.
Mit über einer Million Besuchern im Jahr 2014 gehört die Topographie des Terrors zu den meist besuchten Erinnerungsorten in Berlin. Zu ihren Aufgaben gehört es, historische Kenntnisse über den Nationalsozialismus und seine Verbrechen zu vermitteln sowie zur aktiven Auseinandersetzung mit dieser Geschichte anzuregen.
Der Eintritt zur Sonderausstellung ist frei. ppe