Bei der Oscar-Verleihung am 28. Februar in Los Angeles gehen mehrere Filme mit jüdischem Bezug für eine der begehrten Trophäen ins Rennen. Als Kandidat für den besten fremdsprachigen Film wurde das Schoa-Drama Son of Saul des ungarischen Regisseurs László Nemes nominiert.
Erst am vergangenen Sonntag hatte der Debütfilm über das Schicksal eines Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz den Golden Globe für das beste nicht englischsprachige Werk gewonnen.
Nominiert in der Kategorie Bester Dokumentarfilm wurde Joshua Oppenheimers The Look of Silence. Darin thematisiert der Regisseur die Massenmorde des indonesischen Militärs zwischen 1965 und 1966. Bereits sein Film The Act of Killing (2012) beleuchtete die Zeit der Militärjunta in Indonesien und wurde seinerzeit ebenfalls für einen Oscar nominiert.
holocaust Über die Motivation zu seinen Werken sagte der US-Regisseur im Oktober 2015: »Meine Familie floh vor dem Holocaust, kurz bevor es zu spät gewesen wäre. (…) Ich wuchs mit der Botschaft auf, dass es das Ziel jeder Politik, jeder Moral sein müsse, dass so etwas nie wieder passiert, niemandem. Und als ich in Indonesien der Überheblichkeit in den Tätern begegnete, dachte ich: So würde es sich wohl anfühlen, wenn ich 40 Jahre nach dem Holocaust in Deutschland gewesen wäre und die Nazis wären immer noch an der Macht.«
Für die Auszeichnung Bester Film ist unter anderem Steven Spielbergs Film Bridge of Spies nominiert. Spielberg erzählt die wahre Geschichte eines Agentenaustausches zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion während des Kalten Krieges. ja