Interview

»So gut wie nie zuvor«

Bringt Partner zusammen: Binyamin Ben-Eliezer Foto: Flash 90

Herr Ben-Eliezer, was hat Israel der Weltwirtschaft anzubieten?
Wir sind weltweit spitze in puncto Wassertechnik, Agrartechnik, alternative Energien, Medizin, im Informations- und Kommunikationssektor. Daher ist unser Know-how bei internationalen Firmen sehr gefragt.

Welche Kooperationen existieren schon zwischen Israel und Deutschland?
In Europa ist Deutschland der Hauptabsatzmarkt für Technologien aus Israel. Weltweit ist es der drittwichtigste Handelspartner – nach den USA und China. Allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres hatten die deutschen Exporte nach Israel ein Volumen von 2,5 Milliarden Dollar, die Importe ein Volumen von 1,5 Milliarden. Wie die meisten bedeutenden internationalen Firmen unterhalten auch deutsche Unternehmen eigene Forschungs- und Entwicklungszentren in Israel. Die Deutsche Telekom etwa betreibt ein Entwicklungszentrum an der Ben-Gurion-Universität. Auf diese Weise entsteht auch eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und akademischer Welt.

Welche Rolle spielt das israelische Handelsministerium dabei?
Wir knüpfen Kontakte zu möglichen Investoren auf der ganzen Welt. Zum Beispiel haben wir eine Partnerschaft mit Siemens hergestellt. Bisher sind Vertreter von etwa 20 israelischen Firmen nach Deutschland gefahren und haben neue Technologien vorgeführt, die für Siemens von Interesse sein könnten.

Warum besteht gerade zwischen Israel und Deutschland eine so gute Zusammenarbeit?
Unter Kanzlerin Merkel hat Deutschland ein so gutes Verhältnis zu Israel entwickelt wie nie zuvor. Dies wollen wir nutzen, um die Wirtschaftsbeziehungen noch weiter auszubauen.

Was erhoffen Sie sich konkret von diesem ersten Innovationsgipfel?
In der Regel sind nach solchen Veranstaltungen die Ergebnisse nicht unmittelbar sichtbar. Die Teilnehmer lernen sich erst einmal kennen und knüpfen Kontakte. Wenn sich diese Kontakte als fruchtbar erweisen, war es sicher nicht der letzte Gipfel dieser Art.

Mit dem israelischen Minister für Industrie, Handel und Arbeit sprach Einat Alfasa.

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 20. Februar bis zum 27. Februar

 21.02.2025

Berlinale

»Das verdient kein öffentliches Geld«

Der Berliner CDU-Fraktionschef Dirk Stettner hat seine Karte für die Abschlussgala zerrissen – und will die Förderung für das Filmfestival streichen

von Ayala Goldmann  21.02.2025

Bayern

NS-Raubkunst: Zentralrat fordert schnelle Aufklärung

Der Zentralrat der Juden verlangt von den Verantwortlichen im Freistaat, die in der »Süddeutschen Zeitung« erhobenen Vorwürfe schnell zu klären

 20.02.2025

Kolumne

Unentschlossen vor der Wahl? Sie sind in guter Gesellschaft – mit Maimonides

Der jüdische Weise befasste sich mit der Frage: Sollten wir als Kopfmenschen mit all unserem Wissen auch bei Lebensentscheidendem dem Instinkt vertrauen?

von Maria Ossowski  20.02.2025

Berlin

Eine krasse Show hinlegen

Noah Levi trat beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest an. In die nächste Runde kam er nicht, seinen Weg geht er trotzdem

von Helmut Kuhn  20.02.2025

NS-Unrecht

Jüdische Erben: »Bayern hat uns betrogen« - Claims Conference spricht von »Vertrauensbruch«

Laut »Süddeutscher Zeitung« ist der Freistaat im Besitz von 200 eindeutig als NS-Raubkunst identifizierten Kunstwerken, hat dies der Öffentlichkeit aber jahrelang verheimlicht

von Michael Thaidigsmann  20.02.2025

Literatur

»Die Mazze-Packung kreiste wie ein Joint«

Jakob Heins neuer Roman handelt von einer berauschenden Idee in der DDR. Ein Gespräch über Cannabis, schreibende Ärzte und jüdischen Schinken

von Katrin Richter  20.02.2025

Berlinale

Auseinandergerissen

Sternstunde des Kinos: Eine Doku widmet sich David Cunio, der am 7. Oktober 2023 nach Gaza entführt wurde, und seinem Zwillingsbruder Eitan, der in Israel auf ihn wartet

von Ayala Goldmann, Katrin Richter  19.02.2025

Berlin

»Sind enttäuscht« - Berlinale äußert sich zu Antisemitismus-Skandal

»Beiträge, die das Existenzrecht Israels infrage stellen, überschreiten in Deutschland und auf der Berlinale eine rote Linie«, heißt es in einer Erklärung des Festivals

von Imanuel Marcus  19.02.2025