Herr Ben-Eliezer, was hat Israel der Weltwirtschaft anzubieten?
Wir sind weltweit spitze in puncto Wassertechnik, Agrartechnik, alternative Energien, Medizin, im Informations- und Kommunikationssektor. Daher ist unser Know-how bei internationalen Firmen sehr gefragt.
Welche Kooperationen existieren schon zwischen Israel und Deutschland?
In Europa ist Deutschland der Hauptabsatzmarkt für Technologien aus Israel. Weltweit ist es der drittwichtigste Handelspartner – nach den USA und China. Allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres hatten die deutschen Exporte nach Israel ein Volumen von 2,5 Milliarden Dollar, die Importe ein Volumen von 1,5 Milliarden. Wie die meisten bedeutenden internationalen Firmen unterhalten auch deutsche Unternehmen eigene Forschungs- und Entwicklungszentren in Israel. Die Deutsche Telekom etwa betreibt ein Entwicklungszentrum an der Ben-Gurion-Universität. Auf diese Weise entsteht auch eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und akademischer Welt.
Welche Rolle spielt das israelische Handelsministerium dabei?
Wir knüpfen Kontakte zu möglichen Investoren auf der ganzen Welt. Zum Beispiel haben wir eine Partnerschaft mit Siemens hergestellt. Bisher sind Vertreter von etwa 20 israelischen Firmen nach Deutschland gefahren und haben neue Technologien vorgeführt, die für Siemens von Interesse sein könnten.
Warum besteht gerade zwischen Israel und Deutschland eine so gute Zusammenarbeit?
Unter Kanzlerin Merkel hat Deutschland ein so gutes Verhältnis zu Israel entwickelt wie nie zuvor. Dies wollen wir nutzen, um die Wirtschaftsbeziehungen noch weiter auszubauen.
Was erhoffen Sie sich konkret von diesem ersten Innovationsgipfel?
In der Regel sind nach solchen Veranstaltungen die Ergebnisse nicht unmittelbar sichtbar. Die Teilnehmer lernen sich erst einmal kennen und knüpfen Kontakte. Wenn sich diese Kontakte als fruchtbar erweisen, war es sicher nicht der letzte Gipfel dieser Art.
Mit dem israelischen Minister für Industrie, Handel und Arbeit sprach Einat Alfasa.