Sehen!

Sivan Ben Yishai

Die israelische Dramatikerin wurde mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet

 25.05.2023 09:26 Uhr

Lebt seit 2012 in Berlin: Sivan Ben Yishai Foto: picture alliance/dpa

Die israelische Dramatikerin wurde mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet

 25.05.2023 09:26 Uhr

Die israelische Dramatikerin Sivan Ben Yi­shai, geboren 1978 in Tel Aviv, ist mit dem Theaterpreis Berlin ausgezeichnet worden. Sie erhielt die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung während des Theatertreffens am vergangenen Samstag in Berlin.

Die Dramatikerin sei »am Firmament des deutschsprachigen Theaters erschienen wie ein Komet«, teilte die Stiftung Preußische Seehandlung vorab mit. Der Preis wird seit 1988 vergeben, ihn erhielten bereits die Schauspielerinnen Sandra Hüller, Corinna Harfouch und Sophie Rois.

STÜCKE Sivan Ben Yishai schrieb Bühnenbeschimpfung, Like Lovers Do (Memoiren der Medusa) und Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin). 2022 bekam sie den Mülheimer Dramatikpreis. Beim Theatertreffen wurde die viel gelobte Inszenierung Nora der Münchner Kammerspiele gezeigt – »ein Thriller von Sivan Ben Yishai, Henrik Ibsen, Gerhild Steinbuch und Ivna Žic«, übersetzt von Tobias Herzberg und Hinrich Schmidt-Henkel.

Zur Preisverleihung (die Berliner Festspiele stellten der Jüdischen Allgemeinen einen Mitschnitt zur Verfügung) trug Ben Yishai aus dem überschwänglich-ironischen Dankesmonolog einer israelischen Künstlerin in Deutschland vor, um den sich ihr Stück Die Geschichte vom Leben und Sterben des neuen Juppi Ja Jey Juden dreht.

Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sagte, erstmals werde eine Künstlerin ausgezeichnet, die sich um das deutschsprachige Theater verdient gemacht habe, ohne auf Deutsch zu schreiben. Er dankte auch Ben Yishais Übersetzerin Maren Kames und ihrer Lektorin Ruth Feindel.

CARYL CHURCHILL Unlängst hat sich Ben Yishai an einer Solidaritätsaktion für die BDS-nahe britische Autorin Caryl Churchill beteiligt, deren Auszeichnung mit dem Europäischen Dramatiker:innen Preis Ende 2022 wegen Antisemitismus-Vorwürfen zurückgenommen wurde. Die Jury begründete dies auch mit Churchills Stück Seven Jewish Children, das antisemitisch wirken könne.

Sivan Ben Yishai und der Theaterautor Noam Brusilovsky stellten daraufhin eine Videolesung des Stücks online. Auf Facebook nannten sie es ein »anspruchsvolles und komplexes Werk«, das nicht einfach als antisemitisch abgestempelt werden könne. Veröffentlicht worden war es 2009 nach einer militärischen Operation Israels in Gaza. ag/dpa

Doku

Über eine weitreichende Unwahrheit

»W. – was von der Lüge bleibt« (2020) nähert sich der Lebensgeschichte von Bruno Dösekker alias Wilkomirski, der die Identität eines Schoa-Überlebenden annahm

von Silvia Bahl  17.01.2025

Sehen!

»Traumnovelle«

Der Film arbeitet sich an den sieben anekdotischen Kapiteln der literarischen Vorlage von Arthur Schnitzler entlang

von Britta Schmeis  17.01.2025

Kino

»Wie eine Art Heimkehr«

Schauspielerin Jennifer Grey über den Film »A Real Pain« und Dreharbeiten in Polen

von Patrick Heidmann  16.01.2025

Nachruf

Der Soziologe und das »Gedächtnistheater«

Eine persönliche Erinnerung an Y. Michal Bodemann, der sich unter anderem mit Erinnerungspolitik in Deutschland beschäftigte

von Janine Cunea  16.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 18. bis zum 27. Januar

 16.01.2025

Freiburg

Kurde aus Syrien eröffnet israelisches Restaurant

Der Besitzer wird schon länger bedroht. Er lässt sich jedoch nicht abschrecken

von Christian Böhmer  16.01.2025

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  15.01.2025

Frankreich

Iris Knobloch bleibt Präsidentin des Filmfestivals Cannes

Sie ist die erste Frau an der Spitze des Festivals

 15.01.2025

London

Autor Neil Gaiman weist Vorwürfe sexueller Übergriffe zurück

Im »New York Magazine« werfen mehrere Frauen dem britischen Fantasy- und Science-Fiction-Autor entsprechende Taten vor. Nun äußert sich der 64-Jährige

 15.01.2025