Berlin

»Sex. Jüdische Positionen« im Jüdischen Museum

Gezeigt werden rund 140 Skulpturen, Gemälde, Fotografien oder historische Dokumente

 16.05.2024 14:03 Uhr

»Be Fruitful and Multiply« heißt dieses Werk von Andi LaVine. Foto: Issac Fisch

Gezeigt werden rund 140 Skulpturen, Gemälde, Fotografien oder historische Dokumente

 16.05.2024 14:03 Uhr

Sexualität ist Ansichtssache, auch etwa in den großen Weltreligionen. Das Jüdische Museum Berlin blickt in einer Ausstellung auf Normen, Haltungen und Entwicklungen des Judentums. Sex. Jüdische Positionen ist von Freitag an bis zum 6. Oktober zu sehen.

Gezeigt werden in Kooperation mit dem Jüdischen Kulturviertel in Amsterdam rund 140 Skulpturen, Gemälde, Fotografien oder historische Dokumente von 50 Künstlerinnen und Künstlern. Die Leihgaben kommen aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Israel, Europa und Nordamerika.

»Für Sexualität gilt, wie für jedes andere Thema der jüdischen Tradition, dass die religiösen Gesetze nicht starr sind, sondern durch Auslegungen, durch Diskussionen und Impulse an aktuelle Lebensrealitäten und veränderte gesellschaftliche Strukturen angepasst werden können«, sagte Museumsdirektorin Hetty Berg am Donnerstag in Berlin.

Traditionelle und moderne Haltungen

Sexualität treibe alle Menschen um, das Thema sei gesamtgesellschaftlich relevant und habe eine politische Komponente. »In jeder Generation wurden und werden die traditionellen Auslegungen neu befragt.« Es werde das Spektrum traditioneller wie moderner Haltungen zu jüdischer Sexualität und Identität gezeigt.

Analysiert wird in der Ausstellung, welche Rolle Sexualität im Judentum spielt. Dabei geht es um Positionen aus traditionellen Schriften, in denen auch »Heiliger Sex als Annäherung an Gott« beschrieben wird, und neueren Texten oder den Umgang etwa mit Homosexualität oder genderübergreifenden Lebensformen.

Sexuelle und genderbezogene Vielfalt

Gegenüber gestellt würden dabei in Kapiteln wie »Pflicht und Vergnügen«, »Kontrolle und Begehren«, »Sexualität und Macht« oder »Erotik und das Göttliche« orthodoxe Formen und Entwicklungen bei liberalen Jüdinnen und Juden.

Die Ausstellung will Stimmen erkunden, »wie jüdische Sexualität in einer Welt noch nie da gewesener sexueller und genderbezogener Vielfalt und Ausdrucksformen aussehen könnte«. Dies geschehe »in einer Zeit, in der die Vorstellungen über Sexualität und Judentum sowohl aus der Außen- als auch der Innenperspektive intensiv untersucht werden«. dpa

Bochum

Ausstellung von »Guernica-Gaza« abgesagt

Der Bilderzyklus von Mohammed Al-Hawajri ist wegen Antisemitismusvorwürfen umstritten

 07.09.2024

Speyer/Mainz/Worms

SchUM-Städte laden zu jüdischen Kulturtagen ein

Vorträge, Konzerte, Filme, Ausstellungen und Diskussionen stehen auf dem Programm

 06.09.2024

Literatur

Immer voller Zweifel

Lena Goreliks Poetik-Vorlesung in Hannover liegt nun auch als Buch vor – ihre Einblicke wirken nicht akademisch, sondern lebensklug

von Alexander Kluy  05.09.2024

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  05.09.2024

Milch

Land der Superkühe

Hightech, Kraftfutter und dreimal Melken am Tag: Israels Rinder gehören zu den produktivsten der Welt. Das hat seinen Preis

von Ralf Balke  04.09.2024

Aufgegabelt

Melonen-Gurke-Eis

Rezepte und Leckeres

 04.09.2024

Filmfest

Von Adrien Brody bis Leni Riefenstahl

In Venedig feierten »The Brutalist« über einen jüdischen Architekten, eine Doku zur NS-Propagandistin und das Olympia-Attentats-Drama »September 5« Premiere

von Jens Balkenborg  04.09.2024

7. Oktober

Die gestohlenen Kinder

Unsere Redakteurin beschreibt, was die Ermordung der sechs Geiseln am vergangenen Wochenende bei ihr - und wahrscheinlich allen Eltern - auslöst

von Nicole Dreyfus  04.09.2024

Geheimnisse und Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  04.09.2024