Ein Kalkstein-Kapitell mit einer einzigartigen Verzierung soll erstmals der Öffentlichkeit gezeigt werden. Das mit einem achtarmigen Leuchter verzierte Kapitell hat laut der israelischen Antikenbehörde (Dienstag) archäologisch keine bekannte Parallele. Fundort des Steins war im Jahr 2020 Motza bei Jerusalem.
Gefunden wurde das Kapitell - ein Kapitell ist der obere Abschluss einer Säule oder eines Pfeilers - bei Straßenbauarbeiten in einem Gebäude aus byzantinischer Zeit (6. bis 7. Jahrhundert). Die Auffindesituation - verkehrt herum auf dem Boden - spricht nach Einschätzung der Forscher dafür, dass es sich um eine sekundäre Verwendung handelt. Ursprünglich könnte das Kapitell auf einer Säule in einer Siedlung der späten römischen Zeit (2. bis 4. Jahrhundert) gestanden haben.
Rätselhafter Fund in römischer Siedlung
Der Kontext und weitere Funde ließen darauf schließen, dass es sich bei den Bewohnern der Siedlung um Nachkommen römischer Soldaten im Ruhestand gehandelt habe. Der Fund eines eindeutig jüdischen Symbols sei daher rätselhaft.
Vor allem wegen seines Fundortes dürfe die Bedeutung des Kapitells nicht unterschätzt werden, so der stellvertretende Direktor für Archäologie der israelischen Antikenbehörde, Yuval Baruch. Der Fund von Objekten, die mit Leuchtern (Menorahs) verziert sind, sei »ein deutlicher Hinweis auf die Existenz einer jüdischen Siedlung«. kna