Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat den Umgang mit der israelischen Teilnehmerin beim Eurovision Song Contest (ESC) im schwedischen Malmö kritisiert. Sängerin Eden Golan hatte bei dem Wettbewerb Platz fünf für das Land geholt. »An dem ESC wurde leider deutlich, wie weit wir in Europa schon gekommen sind«, sagte Schuster dem »Tagesspiegel«. Es sei bereits ein Fehler gewesen, die Veranstaltung überhaupt in Malmö auszutragen. »Denn wenn es eine Stadt in Europa gibt, wo der Antisemitismus besonders ausgeprägt ist, dann ist es Malmö.«
Golans Auftritt und die Punkte, die an Israel vergeben wurden, wurden beim Finale von Störern in der ESC-Halle immer wieder mit Pfiffen und Buhrufen quittiert. Aus Deutschland bekam Golan am Samstagabend hingegen die volle Punktzahl 12 für ihren Auftritt. Schuster dazu: »Das ist auf schon ein großartiges Signal, doch es geht ja weniger um Solidaritätsbekundungen. In erster Linie kam ihr Lied gut an, und das sollte bei solchen Veranstaltungen auch im Vordergrund stehen.« dpa