Berlin

Schau über Wolf Biermann im Deutschen Historischen Museum

Wolf Biermann Foto: picture alliance/dpa

Unter dem Titel »Wolf Biermann. Ein Lyriker und Liedermacher in Deutschland« beginnt am 7. Juli eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin.

Die Schau präsentiert das Leben und Schaffen des 86-jährigen Lyrikers und Liedermachers »in seiner Verwobenheit mit der deutsch-deutschen Zeitgeschichte«, wie das Museum am Mittwoch ankündigte. Die Schau läuft bis zum 14. Januar 2024.

Der am 15. November 1936 in Hamburg geborene Biermann zog 1953 in die DDR und veröffentlichte ab 1960 erste Lieder. 1965 verhängte die DDR-Regierung ein Auftritts- und Publikationsverbot gegen ihn. 1976 wurde ihm nach einer Konzerttour in der Bundesrepublik die Wiedereinreise in die DDR verweigert. Es folgte seine Ausbürgerung, die eine Protestwelle auslöste. Biermanns musikalisches und lyrisches Werk wurde vielfach ausgezeichnet. Der Ehrenbürger der Stadt Berlin lebt in Hamburg.

Privatarchiv Die kulturgeschichtlich angelegte Ausstellung zeigt auf 560 Quadratmetern rund 280 Objekte etwa aus der DHM-Sammlung, dem Privatarchiv von Wolf und Pamela Biermann sowie der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Viele Exponate stammen aus der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, die 2021 den Vorlass Wolf Biermanns übernommen hat.

Anhand von Lebens- und Familiendokumenten, Tagebüchern, historischen Audio- und Videoaufnahmen, Medienberichten, Musikinstrumenten, persönlichen Gegenständen, Fotografien, Kunstwerken und Plakaten aus Ost und West »wird ein politisches Leben und künstlerisches Schaffen sichtbar, das aufs Engste mit der deutsch-deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts verknüpft ist«.

Zu sehen sind unter anderem Biermanns DDR-Schreibmaschine, ein Essensbehälter aus Wehrmachtsbeständen, in dem Biermanns Tagebücher vor der Staatssicherheit versteckt waren, Abhörwanzen und ein Umlaufkarteigerät, wie sie die Staatssicherheit für Biermanns zuletzt nahezu lückenlose Überwachung einsetzte.

Biermanns Vater Dagobert war Jude und ein kommunistischer Arbeiter, der im Widerstand gegen die Nazis kämpfte. Er wurde 1943 in Auschwitz ermordet. kna/ja

Doku

Über eine weitreichende Unwahrheit

»W. – was von der Lüge bleibt« (2020) nähert sich der Lebensgeschichte von Bruno Dösekker alias Wilkomirski, der die Identität eines Schoa-Überlebenden annahm

von Silvia Bahl  17.01.2025

Sehen!

»Traumnovelle«

Der Film arbeitet sich an den sieben anekdotischen Kapiteln der literarischen Vorlage von Arthur Schnitzler entlang

von Britta Schmeis  17.01.2025

Kino

»Wie eine Art Heimkehr«

Schauspielerin Jennifer Grey über den Film »A Real Pain« und Dreharbeiten in Polen

von Patrick Heidmann  16.01.2025

Nachruf

Der Soziologe und das »Gedächtnistheater«

Eine persönliche Erinnerung an Y. Michal Bodemann, der sich unter anderem mit Erinnerungspolitik in Deutschland beschäftigte

von Janine Cunea  16.01.2025

Kultur

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 18. bis zum 27. Januar

 16.01.2025

Freiburg

Kurde aus Syrien eröffnet israelisches Restaurant

Der Besitzer wird schon länger bedroht. Er lässt sich jedoch nicht abschrecken

von Christian Böhmer  16.01.2025

Malerei

First Ladys der Abstraktion

Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden zeigt farbenfrohe Bilder jüdischer Künstlerinnen

von Dorothee Baer-Bogenschütz  15.01.2025

Frankreich

Iris Knobloch bleibt Präsidentin des Filmfestivals Cannes

Sie ist die erste Frau an der Spitze des Festivals

 15.01.2025

London

Autor Neil Gaiman weist Vorwürfe sexueller Übergriffe zurück

Im »New York Magazine« werfen mehrere Frauen dem britischen Fantasy- und Science-Fiction-Autor entsprechende Taten vor. Nun äußert sich der 64-Jährige

 15.01.2025