Zum Louis Lewandowski Festival für jüdische Chormusik werden im Dezember in Berlin und Potsdam Chöre aus Deutschland, den USA, Israel und Serbien erwartet.
Präsentiert werden nach Angaben der Festivalleitung zwischen 19. und 22. Dezember süddeutsche »Schätze der Synagogalmusik« aus zwei Jahrhunderten. Dieses musikalische Erbe aus einstmals florierenden jüdischen Gemeinden wie Fürth, Mannheim, Wiesbaden oder München sei fast in Vergessenheit geraten.
höhepunkte Eröffnet wird das Chorfestival am 19. Dezember mit einem Konzert des »Synagogal Ensemble Berlins« in der St. Nikolaikirche in Potsdam. Zu den Höhepunkten zählt am 21. Dezember ein Konzert des »The Baruch Brothers Choir« aus Serbien, einer der ältesten, noch aktiven jüdischen Chöre der Welt, der 1879 als »Serbisch-Jüdische Gesangsvereinigung« gegründet wurde. Er tritt in der Krankenhauskirche im Wuhlgarten auf.
Am gleichen Tag gibt es in den Reinbeckhallen in Berlin-Oberschöneweide ein Mitsingkonzert mit dem »The Moran Choir« und dem »Jerusalem Academy Chamber Choir« aus Israel, dem »The Zamir Choir of Boston« und dem »Saxofonquadrat« aus Deutschland. Das große Abschlusskonzert findet am 22. Dezember in der Synagoge Rykestraße mit allen Ensembles statt.
Der Komponist Louis Lewandowski (1821–1894) durfte als erster Jude an der Berliner Akademie der Künste studieren. 1840 wurde er Chordirigent der jüdischen Gemeinde und 1865 zum Königlichen Musikdirektor ernannt. Lewandowski starb am 3. Februar 1894. Sein Grab befindet sich in der Ehrenreihe auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee. epd