Aus ganz persönlichen Gründen muss ich die aktuellen Neujahrsgrüße der Technion-Universität in Haifa schelten, die eigentlich jedes Jahr wieder auf technisch-brillanten wie lustig-absurden Wegen den Apfel in den Honig befördern, und wo man auch mal Nobelpreisträger breakdancen sehen kann.
Blooper Dieses Jahr sind es ausschließlich Roboter, die den Tisch decken und das süße Mahl herrichten. Wunderbar sind auch die Blooper am Ende, in denen die ach so perfekten Maschinen Äpfel und Vasen zerschmeißen. Nur, exakt das Gleiche hatten wir schon 2017! Aber wahrscheinlich ist das Absicht, schließlich denkt man zu Rosch Haschana ja über das Vergangene nach. Es kann also alles nur besser werden!
Aber wenn wir schon in der Vergangenheit sind, schauen wir uns doch gleich nochmal Mendy Pellins Sketch »How to dip your Apple in honey« aus dem Jahr 2011 an. Darin versenkt der chassidische Comedian alle zur Verfügung stehenden Apple-Geräte in der klebrigen Süße, was nach kurzem Schrecken tatsächlich auch Erleichterung bietet und sofort unter dem Titel »Digital Detox« neu aufgelegt werden könnte.
Video Definitiv eine Herausforderung ist das Video »Where will you eat your apples and honey this Rosh Hashanah?« von Israel 21c, das die Latte für den Ort des Versüßens des kommenden Jahres extrem hoch legt: beim Fallschirmspringen, Kajakfahren und auch Jonglieren.
Zeit für Musik? Gut gelaunt wie immer und so herrlich harmlos hoffen die begnadeten Sänger der Maccabeats auf den Eintrag ins Book of Good Life. Die Muppets wünschen Schana towa mit einem poppigen Hannah-Montana-Cover. Und auch die Rosch-Haschana-Version von Justin Timberlakes Tanzhit »Can’t stop the feeling« von aish.com sorgt für ein breites Lächeln und zuckende Glieder. Ungeschlagen im sofortigen Verbreiten guter Laune sind natürlich immer noch die Fountainheads mit ihrem mitreißenden »Dip your apple«.
Reggae Wer’s lieber etwas ruhiger mag, kann sich die Reggae-Version von »Avinu Malkeinu« des Parsha Projects anhören. Auch die schottische Elektroband Mogwai hat sich das Gebet vorgenommen, herausgekommen ist das hypnotisierende »My Father, My King«. Das tiefste Gefühl gibt es selbstredend bei Barbra Streisand, und da sorgt vor allem die Aufzeichnung des Konzerts in Israel von 2013, als sie den Song das erste Mal live sang, und zwar zu Ehren des 90. Geburtstags des damaligen Präsidenten Schimon Peres sel. A., für Gänsehaut.
Wie Sie sehen und hören, gibt es für jeden Geschmack etwas, und dabei soll es auch bleiben, wie der US-Komiker Benji Lovitt am eigenen Leibe festgestellt hat, als er zu Rosch Haschana die ganz grundsätzliche Frage stellte: »Apples and What?«. Als er daraufhin versuchte, die Frucht mit Mayonnaise, mit Matkot oder auch mit einem Fitness-Trainer zu kombinieren, kam er schnell zu dem Schluss, dass man Erfolgsrezepte nicht ändern sollte. Shanah tovah, everyone!