Hören

Reut Regev, Jazzposaunistin

Noch morgens im Interview hat die feingliedrige junge Frau mit den glatten langen Haaren fast schüchtern über ihre Musik und ihre Herkunft erzählt. Jetzt am Abend steht sie als Posaunistin breitbeinig beim Berliner JazzFest auf der Bühne und haut den staunenden Zuhörern fette Fanfaren um die Ohren. Eine Frau mit Posaune? Das ist selten, auch im zeitgenössischen Jazz. Doch wer die junge Israelin auf ihrem Album This Is R* Time spielen hört, zusammen mit Brad Jones am Bass und ihrem Ehemann Igal Foni am Schlagzeug, vergisst schnell das Vorurteil, Posaune sei reine Männersache.

Zu ihrem Instrument kam die junge Frau aus Kirjat Ono bei Tel Aviv, weil am Konservatorium, wo sie eigentlich Klavier und Trompete lernte, keiner außer ihr sich zutraute, es zu spielen. Seit 1998 lebt Reut Regev mit ihrem Mann in New York, wo sie in unterschiedlichen Formationen Jazz oder Latin gespielt hat, aber auch Klesmer zusammen mit dem legendären »Klezmatics«-Trompeter Frank London. »Klesmer ist ein Teil meines kulturellen und familiären Erbes«, erzählt sie. »Die Familie meines Vaters kommt aus einer Gegend irgendwo zwischen Polen und Russland.« Der Schoa entkamen die Vorfahren nur knapp. »Die Nachricht vom Kriegsausbruch hat meine Großmutter im Radio gehört. Da stand sie gerade an Bord des rettenden Schiffs nach Palästina.

Aufgegabelt

Mazze-Sandwich-Eis

Rezepte und Leckeres

 18.04.2025

Pro & Contra

Ist ein Handyverbot der richtige Weg?

Tel Aviv verbannt Smartphones aus den Grundschulen. Eine gute Entscheidung? Zwei Meinungen zur Debatte

von Sabine Brandes, Sima Purits  18.04.2025

Literatur

Schon 100 Jahre aktuell: Tucholskys »Zentrale«

Dass jemand einen Text schreibt, der 100 Jahre später noch genauso relevant ist wie zu seiner Entstehungszeit, kommt nicht allzu oft vor

von Christoph Driessen  18.04.2025

Kulturkolumne

Als Maulwurf gegen die Rechthaberitis

Von meinen Pessach-Oster-Vorsätzen

von Maria Ossowski  18.04.2025

Meinung

Der verklärte Blick der Deutschen auf Israel

Hierzulande blenden viele Israels Vielfalt und seine Probleme gezielt aus. Das zeigt nicht zuletzt die Kontroverse um die Rede Omri Boehms in Buchenwald

von Zeev Avrahami  18.04.2025

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  17.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 17.04.2025

Bericht zur Pressefreiheit

Jüdischer Journalisten-Verband kritisiert Reporter ohne Grenzen

Die Reporter ohne Grenzen hatten einen verengten Meinungskorridor bei der Nahost-Berichterstattung in Deutschland beklagt. Daran gibt es nun scharfe Kritik

 17.04.2025

Interview

»Die ganze Bandbreite«

Programmdirektorin Lea Wohl von Haselberg über das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg und israelisches Kino nach dem 7. Oktober

von Nicole Dreyfus  16.04.2025