Einen passenderen Ausstellungsort kann man sich kaum vorstellen: Im ehemaligen Rothschild-Palais präsentiert das Jüdische Museum Frankfurt/Main seit Donnerstag seine neue Schau Juden. Geld. Eine Vorstellung. Mit mehr als 200 Exponaten aus sieben Jahrhunderten, vom 13. Jahrhundert bis heute, begibt die Ausstellung sich bis zum 6. Oktober auf Spurensuche nach einem der verbreitetsten und hartnäckigsten Klischees, dem »reichen Juden«. Dabei werden mittelalterliche Geldverleiher, feudale Hofjuden, frühe Bankiers und Theoretiker des Kapitalismus vorgestellt.
Rothschild Doch es geht nicht bloß um deutsch-jüdische Wirtschafts- und Finanzgeschichte, für die Namen wie Rothschild oder Joseph Süß Oppenheimer stehen. Mindestens ebenso wichtig ist – wie der Ausstellungstitel Juden. Geld. Eine Vorstellung es deutlich macht – die mentalitäts- und kulturhistorische Dimension des Themas.
Denn das Wort »Vorstellung« hat einen Doppelsinn: einmal als kollektive Imagination über den Reiz des Geldes, verbunden mit der doppelbödigen Faszination des Juden als Fremden; zum anderen als dramatische Aufarbeitung auf der Bühne, am bekanntesten in der Figur des Shylock in Shakespeares Kaufmann von Venedig. ja
www.juedischesmuseum.de
Eine ausführliche Besprechung können Sie in unserer nächsten Ausgabe am 3. Mai lesen.