Die erste große transatlantische Retrospektive zur Schweizer Künstlerin Meret Oppenheim startet an diesem Freitag (22. Oktober) im Kunstmuseum in Bern. Gezeigt werden rund 200 Schlüsselwerke auf Papier, Objekte, Skulpturen und Gemälde, vieles davon aus den Beständen des Museums, das die größte Werksammlung von Oppenheim hat. Das Kunstmuseum hat für die Ausstellung mit der Menil Collection in Houston/Texas und dem Museum of Modern Art in New York zusammengearbeitet. Bern ist die erste Station der Ausstellung und die einzige in Europa.
surrealismus Oppenheim (1913–1985) gilt als wichtige Vertreterin des Surrealismus. Die Künstlerin habe sich gegen diesen Stempel aber immer gewehrt, schreibt das Museum. Sie habe in den 60er-, 70er- und 80er-Jahren in der Auseinandersetzung mit Pop Art, Nouveau Réalisme und monochromer Malerei »eine eigenständige und kraftvolle künstlerische Stimme« entwickelt, so das Museum. Ihr »radikal offenes Kunstkonzept« sei von verblüffender Aktualität.
Oppenheim wurde in Berlin-Charlottenburg als Kind des deutsch-jüdischen Artzes Erich Alfons Oppenheim und seiner Schweizer Frau Eva Wenger geboren. Mit 18 Jahren ging sie nach Paris, um Künstlerin zu werden. 1933 stellte sie erstmals im Rahmen einer Ausstellung der surrealistischen Gruppe aus. Sie lebte und arbeitete unter anderem in Basel, Bern und Paris. 1982 nahm sie an der documenta, einer der bedeutendsten Ausstellungen für zeitgenössische Kunst, in Kassel teil. Im gleichen Jahr erhielt sie den Großen Kunstpreis Berlin. dpa/ja