Justiz

Prozessauftakt im Fall Weinstein

Mehr als 80 Frauen haben Harvey Weinstein seit 2017 sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Foto: imago images/UPI Photo

Im Prozess gegen den früheren Hollywood-Mogul Harvey Weinstein wegen sexueller Übergriffe hat die Auswahl der Geschworenen-Jury begonnen. Zwölf Juroren und sechs Ersatzjuroren müssen nun gefunden werden, bevor der Prozess mit den Auftaktplädoyers richtig los gehen kann. Weinstein erschien am Dienstag in einem grauen Anzug und erneut auf eine Art Rollator gestützt am Gericht in New York, wie US-Medien berichteten.

Eine Geschworenen-Jury auszusuchen, kann bei einem so schlagzeilenträchtigen Prozess mehrere Tage dauern - einige Beobachter gehen in diesem Fall sogar von bis zu zwei Wochen aus. Die Auswahl funktioniert erstmal nach dem Zufallsprinzip: Fast jeder Amerikaner ab 18 Jahren hat die Pflicht, alle paar Jahre »jury duty« zu leisten.

In dem Prozess geht es um die Vorwürfe von zwei Frauen - eine von ihnen soll Weinstein 2006 zum Oral-Sex gezwungen haben, die andere soll er 2013 vergewaltigt haben.

Wer dran ist, muss sich zum Gericht begeben, kommt dann, wenn eine Jury gebraucht wird, in die engere Auswahl und wird von den Anwälten der beiden Parteien ausführlich befragt, um jegliche Art von Befangenheiten auszuschließen. Die Befragung dauert so lange, bis die Anwälte eine passende Jury zusammengesucht haben.

In dem Prozess geht es um die Vorwürfe von zwei Frauen - eine von ihnen soll Weinstein 2006 zum Oral-Sex gezwungen haben, die andere soll er 2013 vergewaltigt haben. Der Prozess könnte insgesamt bis zu zwei Monate dauern. Bei einer Verurteilung droht dem 67-Jährigen eine lebenslange Haftstrafe. Am Montag hatte die Staatsanwaltschaft in Los Angeles einen weiteren Strafprozess dort angekündigt.

Insgesamt haben mehr als 80 Frauen, darunter bekannte Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Uma Thurman und Salma Hayek, Weinstein in den vergangenen Jahren sexuelle Übergriffe vorgeworfen.  dpa

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  24.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  24.04.2025

Imanuels Interpreten (8)

Carly Simon: Das Phänomen

Die Sängerin und Songschreiberin mit jüdisch-deutschem Familienhintergrund führt ein filmreifes, aufregendes Leben – Verbindungen zu einer singenden Katze, einem rollenden Stein, zu Albert Einstein und James Bond inklusive

von Imanuel Marcus  24.04.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus  24.04.2025

Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  23.04.2025

27. Januar

Der unbekannte Held von Auschwitz

Der »Berufsverbrecher« Otto Küsel rettete Hunderten das Leben. In Polen ist er ein Held, in Deutschland fast unbekannt. Das will Sebastian Christ mit einem Buch ändern, für das er 20 Jahre lang recherchiert hat

 23.04.2025

Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

 23.04.2025

Fernsehen

Ungeschminkte Innenansichten in den NS-Alltag

Lange lag der Fokus der NS-Aufarbeitung auf den Intensivtätern in Staat und Militär. Doch auch viele einfache Menschen folgten der Nazi-Ideologie teils begeistert, wie eine vierteilige ARD-Dokureihe eindrucksvoll zeigt

von Manfred Riepe  23.04.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Hochzeitsnächte und der Vorhang des Vergessens

von Margalit Edelstein  22.04.2025