Paris

Prozess gegen Roman Polanski gestartet

Roman Polanski Foto: picture alliance / NurPhoto | Beata Zawrzel

Wegen des Vorwurfs der Verleumdung eines mutmaßlichen Missbrauchsopfers muss sich der umstrittene Regisseur Roman Polanski vor Gericht verantworten.

In Paris begann am Dienstag ein Prozess gegen den 90 Jahre alten Filmemacher, der sich um den Missbrauchsvorwurf der britischen Schauspielerin Charlotte Lewis und ein Interview dreht, das Polanski der Illustrierten »Paris Match« Ende 2019 gegeben hat.

Das Interview wurde in «Paris Match» veröffentlicht.

Lewis hatte Polanski 2010 beschuldigt, sie in den 1980er-Jahren sexuell missbraucht zu haben. Sie sei zu dem Zeitpunkt 16 Jahre alt gewesen. Polanski wies die Vorwürfe zurück. In dem Interview der »Paris Match« Ende 2019 verwies der Regisseur zudem auf Aussagen der Schauspielerin, die die Vorwürfe seiner Meinung nach infrage stellten.

In einem anderen Interview habe Lewis gesagt, sie wisse nicht, mit wie vielen Männern sie als 14-Jährige gegen Geld Sex gehabt habe, und dass sie von Polanski fasziniert gewesen sei und seine Liebhaberin habe werden wollen. »Die grundlegende Eigenschaft eines guten Lügners ist ein ausgezeichnetes Gedächtnis«, sagte Polanski dem Blatt. »Charlotte Lewis wird immer in der Liste meiner Anklägerinnen aufgeführt, ohne je auf diese Widersprüche hinzuweisen.« Lewis hatte zu dem von Polanski zitiertem Interview gesagt, zahlreiche ihr zugeschriebene Zitate seien nicht exakt.

Lewis sagte der Zeitung »Le Parisien«, dass bereits 2010 eine Verleumdungskampagne gegen sie losgetreten worden sei. Jeden Tag habe sie darunter gelitten. Eine Verurteilung Polanskis sei eine Art der Gerechtigkeit. dpa

Köln

»Charlie Hebdo«-Überlebender stellt Comic zu NS-Raubkunst vor

»Zwei Halbakte« heißt ein 1919 entstandenes Gemälde von Otto Mueller. Die Geschichte des Kunstwerks hat der französische Zeichner Luz als Graphic Novel aufgearbeitet. Mit teils sehr persönlichen Zugängen

von Joachim Heinz  28.04.2025

Berlin

»Eine Zierde der Stadt«- Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum eröffnet

Es ist einer der wichtigsten Orte jüdischen Lebens in Deutschland: Vor 30 Jahren wurde das Centrum Judaicum im denkmalgeschützten Gebäude der Neuen Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte eingeweiht

 28.04.2025

Paris

»Bambi«-Neuverfilmung: Nah an Felix Saltens Original

Ganz ohne Spezialeffekte und Animation: In Michel Fesslers »Bambi«-Neuauflage stehen echte Tiere vor der Kamera. Das Buch wurde einst von den Nazis verboten

von Sabine Glaubitz  28.04.2025

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

von Michael Ranze  25.04.2025

100 Jahre "Der Prozess"

Was Kafkas »Der Prozess« mit KI und Behörden-Wirrwarr gemeinsam hat

Seine Liebesworte gehen auf TikTok viral. Unheimlich-groteske Szenen beschrieb er wie kein Zweiter. In Zeiten von KI und überbordender Bürokratie wirkt Franz Kafkas Werk aktueller denn je - eben kafkaesk

von Paula Konersmann  25.04.2025

Reykjavik

Island fordert Ausschluss Israels vom ESC

Das Land schließt sich damit der Forderung Sloweniens und Spaniens an. Ein tatsächlicher Ausschluss Israels gilt jedoch als unwahrscheinlich

 25.04.2025

Popkultur

Israelfeindliche Band Kneecap von zwei Festivals ausgeladen

Bei Auftritten verbreiten die irischen Rapper Parolen wie »Fuck Israel«. Nun zogen die Festivals Hurricane und Southside Konsequenzen

von Imanuel Marcus  25.04.2025

Berlin/Brandenburg

Filmreihe zu Antisemitismus beim Jüdischen Filmfestival

Das Festival läuft vom 6. bis 11. Mai

 25.04.2025

Fernsehen

Ungeschminkte Innenansichten in den NS-Alltag

Lange lag der Fokus der NS-Aufarbeitung auf den Intensivtätern in Staat und Militär. Doch auch viele einfache Menschen folgten der Nazi-Ideologie teils begeistert, wie eine vierteilige ARD-Dokureihe eindrucksvoll zeigt

von Manfred Riepe  24.04.2025