Der Politthriller »Tatami« eines iranisch-israelischen Regieduos ist auf dem Filmfest München mit dem Fritz Gerlich Preis ausgezeichnet worden. Die Exil-Iranerin Zar Amir und ihr Co-Regisseur Guy Nattiv erzählen darin von der iranischen Judoka Leila, die bei einer Weltmeisterschaft gegen eine Kämpferin aus Israel antreten soll.
Das Regime in Teheran verlangt, dass sie den Wettbewerb abbricht, doch Leila hat andere Pläne. In dem Film gehe es darum, Rückgrat zu beweisen, die persönliche Freiheit zu erkämpfen und der Gewalt und der Lüge zu widerstehen, aber auch um die damit verbundenen Opfer, urteilte die Jury anlässlich der Preisverleihung am Mittwochabend.
Gestiftet wird die mit 10.000 Euro dotierte Ehrung von der Tellux-Gruppe in Kooperation mit der Erzdiözese München und Freising. Sie erinnert an den Publizisten Fritz Gerlich, der wegen seiner scharfen Kritik an den Nationalsozialisten am 30. Juni 1934 im Konzentrationslager Dachau hingerichtet wurde.
Premiere in Venedig
Der Gewinnerfilm »Tatami« greift die Gedanken Gerlichs nach Ansicht der Jury überzeugend auf. Es gehe um Widerstand gegen diktatorische Regime und das innere Ringen, das zu Entscheidungen führe, die mit harten Konsequenzen verbunden seien.
Die Koproduktion aus Georgien und den USA soll in Deutschland am 1. August ins Kino kommen. Seine Weltpremiere hatte er bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig gefeiert.
Guy Nattiv hatte im vergangenen Jahr mit »Golda« ein ebenfalls vielbeachtetes Werk vorgestellt.