Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

sacha baron cohen wäre vor drei Jahren in Jerusalem fast von Charedim umgebracht worden. Bei Dreharbeiten für den Film Brüno war der Komiker mit Hut, Pejes und Hotpants aufgetreten, was eine Gruppe von Frommen nicht komisch fand. Die »chassidischen Bekloppten«, so Baron Cohen im Londoner »Mirror«, bewarfen die Crew mit faustdicken Steinen. »Ich rief daraufhin ›Ich bin Jude‹, worauf sie noch wütender wurden.« Baron Cohen konnte sich vor der Menge mit knapper Not in einen Laden flüchten.

drew barrymore verstärkt die Reihen des amerikanischen Judentums. Der Hollywoodstar (Eine Hochzeit zum Verlieben, Drei Engel für Charlie) heiratete vorige Woche ihren Verlobten Will Kopelman. Die Braut trug unter der eigens für die Zeremonie angefertigten Chuppa ein Chanel-Kleid – wahrscheinlich zum Sonderpreis erstanden: Schwiegervater Arie Kopelman war lange Jahre Vorstandsvorsitzender von Chanel USA.

neal sedaka kennt das Erfolgsgeheimnis jüdischer Musiker. Der Sänger und Songschreiber (Stairway To Heaven, Is This the Way to Amarillo?) in einem Interview mit dem New Yorker »Forward«: »Es liegt an unserer Neschama, einer spezifischen Seele, die wir haben. Außerdem haben unsere Eltern uns gezwungen, Klavier oder Geige zu lernen, um kultivierte Menschen zu werden.«

mayim bialik schert sich nicht mehr um anderer Leute Meinung. Die Schauspielerin (The Big Bang Theory) hat die Kommentarfunktion auf ihrer Facebook-Seite gesperrt. Bialik war dort kürzlich heftig kritisiert worden, weil die orthodoxe Jüdin ein Foto von sich in einem ärmellosen Kleid gepostet hatte. Bialik jetzt: »Wenn ich etwas poste und das bei euch Leidenschaften weckt, dann diskutiert das unter euch!«

Hugo Egon Balder leidet nicht darunter, dass er kaum mehr im Fernsehen zu sehen ist. Das jedenfalls sagte der Showmaster (Genial daneben) der Zeitschrift »Freundin Donna«. »Mein Ego ist nicht so stark, dass ich meine Birne unbedingt in den Bildschirm halten muss. Das können gerne Jüngere machen«, so der 62-Jährige. ja

Fernsehen

»Persischstunden«: Wie eine erfundene Sprache einen Juden rettet

Das Drama auf Arte erzählt von einem jüdischen Belgier, der im KZ als angeblicher Perser einen SS-Mann in Farsi unterrichten soll. Dabei kann er die Sprache gar nicht

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Ausstellung

Das pralle prosaische Leben

Wie Moishe Shagal aus Ljosna bei Witebsk zur Weltmarke Marc Chagall wurde. In Düsseldorf ist das grandiose Frühwerk des Jahrhundertkünstlers zu sehen

von Eugen El  23.04.2025

27. Januar

Der unbekannte Held von Auschwitz

Der »Berufsverbrecher« Otto Küsel rettete Hunderten das Leben. In Polen ist er ein Held, in Deutschland fast unbekannt. Das will Sebastian Christ mit einem Buch ändern, für das er 20 Jahre lang recherchiert hat

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Sachsenhausen

Gedenken an NS-Zeit: Nachfahren als »Brücke zur Vergangenheit«

Zum Gedenken an die Befreiung des Lagers Sachsenhausen werden noch sechs Überlebende erwartet. Was das für die Erinnerungsarbeit der Zukunft bedeutet

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Fernsehen

Ungeschminkte Innenansichten in den NS-Alltag

Lange lag der Fokus der NS-Aufarbeitung auf den Intensivtätern in Staat und Militär. Doch auch viele einfache Menschen folgten der Nazi-Ideologie teils begeistert, wie eine vierteilige ARD-Dokureihe eindrucksvoll zeigt

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Glosse

Der Rest der Welt

Hochzeitsnächte und der Vorhang des Vergessens

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Graphic Novel

Therese Giehse in fünf Akten

Barbara Yelins Comic-Biografie der Schauspielerin und Kabarettistin

von Michael Schleicher  22.04.2025

TV-Tipp

Arte-Doku über Emilie Schindler - Nicht nur »die Frau von«

Emilie und Oskar Schindler setzten sich für ihre jüdischen Arbeiter ein. Am 23. April läuft auf Arte eine Doku, die Emilie in den Mittelpunkt rückt

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Kino

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 22.04.2025